Wissenschaften
Faszination Universum
Einen mal etwas anderen Ausgangspunkt für sein Buch "Das Universum. Faszinierende Entdeckungen im All" wählte sich der Autor und Wissenschaftler Raman Prinja. Während sich die meisten Bücher, die das Thema Astronomie behandeln, in erster Linie mit der Entstehung der Galaxie und unserem Sonnensystem mit seinen neun Planeten beschäftigen, beginnt Prinja mit der Suche nach dem lebensspendenden Wasser auf dem Planeten Mars und dem Jupitermond Europa.
Das Buch ist in fünf Kapitel eingeteilt, die wissenschaftlich fundiert sind. Die Berichte von der existentiellen Suche nach Wasser, die das Buch einleiten, erklärt Prinja damit, dass vielleicht eines Tages auf dem Mars oder dem Jupitermond Europa Leben angesiedelt werden kann. Denn ohne Wasser, kein Leben! Doch nicht nur diesem Thema widmet er sich ausführlich, sondern es werden auch umstrittene Theorien vorgestellt, die bisher noch nicht vollständig geklärt werden konnten. Prinja zeigt beispielsweise auf, dass unsere Galaxie, die Milchstraße, höchstwahrscheinlich nicht aus einem Nebel, also aus Gas und Staub, entstanden ist. Denn bisher andere bekannte Galaxien sind nicht auf diesem Wege gebildet worden. Dabei ist dies nur eines der Themen, an denen immer noch fieberhaft geforscht wird.
Im dritten Kapitel zeigt sich, dass das Universum gar nicht still und ruhig ist, wie es von der Erde aus erscheint, sondern dass dort enorme Kräfte wirken. Es explodieren Sterne (sogenannte Supernovas), es kollidieren Galaxien miteinander und Quasare fungieren als Megakraftwerke. Doch über allem steht die Frage, was im Inneren unserer Galaxie lauert. Denn die Erde und alle anderen Planeten die um unsere Sonne kreisen, befinden sich nur am Rande der Milchstraße. Ein weiteres Kapitel beschäftigt sich dann mit den Rätseln des Universums, die bereits zum größten Teil gelöst sind. Trotzdem erscheint die Erforschung des Weltalls als unentbehrlich. Deshalb wird auch die Technologie, die die Forscher unterstützt, immer besser und raffinierter in ihrer Leistungsfähigkeit, Genauigkeit und Ausstattung.
Prinja gibt in seinem Buch einen etwas anderen Einblick in die Astronomie – keinen typischen, gewöhnlichen, sondern eher einen, der den Leser zum Nachdenken, zum Selbstdenken anregt. Die Texte sind zwar wissenschaftlich fundiert, doch passt er sich mit seiner Sprache an den Astronomie-Laien an. Er erklärt komplexe Sachverhalte verstehbar und verwendet kaum Fachtermini. Auf diese Weise ist der Inhalt verständlich und das Buch bewegt sich zwischen einer wissenschaftlichen Abhandlung und einem populärwissenschaftlichen Text.
Doch nicht nur die Texte machen das Buch aus, sondern es stehen 100 beeindruckende farbige Bilder aus den Weiten des Universums gleichberechtigt daneben. An manchen Stellen dominieren sie sogar. Dies führt aber nicht zu einer Abwertung, sondern ist eher eine Bereicherung des Buches. So ist es dem Leser möglich, die Faszination des Weltalls für sich zu entdecken. Allerdings zeigen die Bilder auch die Rätsel, mit denen sich die Forscher beschäftigen. Dieses Buch macht Lust darauf, sich noch eingehender mit Astronomie zu beschäftigen.
Susann Fleischer
20.04.2009