Wissenschaften

Ein Wissenschaftsbuch mit absolutem "Wow!"-Effekt

Wer nicht gerade überzeugter Christ ist und glaubt, dass Gott die Welt innerhalb von sieben Tagen erschuf, wird wissen: Das Universum wurde vor vielen Milliarden Jahren in einem gewaltigen Feuerball geboren - dem Urknall. Es bildete sich eine brodelnde Flüssigkeit aus Materie und Energie, die sich langsam abkühlte und der Ursprung war für alles: von schwarzen Löchern bis zur Erde, jenem felsigen Planeten am Rande einer Spiralgalaxie, wo das Leben, wie wir es kennen, entstand. Aber wie wird die Geschichte unseres Universums enden? Wird es in unvorstellbarer Hitze verglühen? Oder in eisiger Starre vergehen? Wird es zu einem Klumpen unendlicher Dichte kollabieren, und wird das Ende wirklich das Ende sein? Oder entsteht das Universum danach von Neuem?

In gerade einmal acht Kapiteln und insgesamt 272 Buchseiten erfährt man alles, was es zum Universum zu wissen gibt. Man spürt beim Lesen die Begeisterung und Leidenschaft der Autorin für das Thema. Sie hat zugrundeliegende Theorien voll durchdrungen und schafft es so, sehr anschaulich und in klaren Sätzen den aktuellen Stand der Wissenschaft zu beschreiben. Grundlagen werden immer kurz und knapp aber ausreichend erklärt, nie jedoch erschöpfend, ohne das tatsächliche Ziel aus den Augen zu verlieren, auf den Punkt zu kommen. Flüssig zu lesen, bei Bedarf lassen sich Detailfragen außerhalb des Buches nachvollziehen. Das macht die Lektüre nicht nur reizvoll, sondern fast schon einzigartig. Diese entlockt einem mehr als ein lautes "Wow, wow, wow!".

Sachliteratur mit großem Wissens-, aber noch größerem Unterhaltungswert - Langeweile muss bei der Lektüre von Katie Macks Büchern zu keinem Satz befürchtet werden. "Das Ende von allem - astrologisch betrachtet" nimmt den Leser mit auf eine spannende, faszinierende, abenteuerliche Reise zu den Grenzen von Raum und Zeit, beginnt beim Urknall und endend bei der "Zukunft der Zukunft", und zeigt auf unterhaltsame Weise, was die Wissenschaft über das Ende des Kosmos weiß. So etwas gelingt nur den wenigsten Autoren, die sich mit Kosmologie, Relativitätstheorie etc. auseinandersetzen. Ein Buch wie ein Kaleidoskop aus Basiswissen bis hin zu den unterschiedlichen Theorien zum Ende von allem. Und damit nicht nur Pflicht im Bücherregal, sondern eigentlich auch an Schulen!

Dass Naturwissenschaften, insbesondere Astrophysik, großen Spaß machen kann und selbst (interessierte) Laien restlos begeistert, haben bereits Autoren wie Neil deGrasse Tyson oder Stephen Hawking eindrucksvoll bewiesen. Katie Mack haut mit ihrem Wissen über das Universum und den ganzen, anderen Rest einen glatt vom Hocker. "Das Ende von allem - astrologisch betrachtet" liest sich wie eine Sachbuchausgabe von "Per Anhalter durch die Galaxis". Hier kommt mindestens ebenso wenig Langweile auf wie bei der Lektüre von Douglas Adams' Kultroman. Kurzum: ein Geniestreich im Bücherregal!

Susann Fleischer 
20.09.2021

 
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Das Buch:

Katie Mack: Das Ende von allem, astrologisch gesehen. Aus dem Englischen von Jens Hagestedt

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München: Piper Verlag 2021 272 S., € 22,00 ISBN: 978-3-492-07080-5

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