Romane
Dorothea von Stretten - zweiunddreißig , Sexpertin , (noch) Jungfrau
Radiomoderatorin Dorothea "Dodo" von Stretten h?tte an diesem Freitag wohl besser im Bett liegen bleiben sollen, als dem unbarmherzigen Klingeln ihres Weckers nachzugeben. Erst muss sie zum Idiotentest und um ihren F?hrerschein bangen, und dann dreht sich ihre Nachtsendung "So, So, Dodo" nur um Sex. Eigentlich kann sie diesem Thema nicht viel abgewinnen, aber immerhin ist sie diesem weitaus zugeneigter als Anrufer Max, der Frauen f?r Schlampen h?lt, die mit jedem ins Bett springen, der bei drei nicht auf den B?umen ist. Solch eine unversch?mte Unterstellung kann Dodo verst?ndlicherweise nicht auf sich sitzen lassen und so rutscht ihr ein unbedarftes "Ich bin zweiunddrei?ig und ?brigens noch Jungfrau!" heraus - ein folgenschwerer Satz, der halb Berlin in schiere Aufregung versetzt.
Noch ahnt Dodo nicht, dass Thorsten Findler, Reporter bei der gr??ten Boulevardzeitung der Stadt, mit wachsender Begeisterung dieser Vorstellung lauscht. Er wittert die Story seines Lebens und macht sich sogleich an die Recherche - schlie?lich soll der Montag mit einer fetten Schlagzeile beginnen. Nach einer anf?nglichen Panikattacke entwickelt sich f?r Dodo ein raffiniertes (Verwirr-)Spiel, bei dem sie viel gewinnen, aber auch verlieren kann. Unversehens findet sie sich zwischen zwei M?nnern wieder. Psychologe Sebastian, der Dodo beim Idiotentest beurteilt hat, ist von der temperamentvollen, taffen jungen Frau so sehr angetan, dass er sie am liebsten in seinem Bett wiederfinden m?chte. Und dann ist da noch Max, jener Anrufer, der den Stein erst ins Rollen gebracht hat.
F?r Dodo folgt eine turbulente Zeit, in der sie nicht nur dem Charme ihrer zwei Verehrer erliegt, sondern sie f?r die Nation zum Sinnbild der Unschuld erhoben wird. Doch so viel Gl?ck, das die Radiomoderatorin von Stund an begleiten soll, kann nicht von langer Dauer sein. Das wei? auch Findler, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die vermeintliche Jungfrau zu entlarven. Bei Ex-Freund Sven wird der schmierige Reporter f?ndig, denn allein die Vorstellung, in einer zweij?hrigen Beziehung h?tten sie nur H?ndchen gehalten und sich gek?sst, ist geradezu l?cherlich. Als die Bombe dann tats?chlich platzt, st?rzt Dodo in eine schwere Krise: Sie verliert ihren Job, soll H?ndchen Inge wieder an die wahren Besitzer abgeben und verliert Sebastians Zuneigung. Schon l?ngst empfindet sie f?r den Psychologen mehr, als sie sich eingesteht. Nun muss schnellstens ein Plan B her - oder alles ist verloren.
Kim Fisher d?rfte vielen als Fernsehmoderatorin bekannt sein. Als Autorin deb?tierte sie mit "90 Tage auf Bew?hrung" - ein ?berraschungserfolg, der seinen Lesern scheinbar m?helos ein L?cheln auf die Lippen zu zaubern vermochte. Mit "Im Zeichen der Jungfrau" liegt nun eine fr?hlich-freche (Liebes-)Kom?die vor, die mit Witz, Charme und Herzensw?rme zu ?berzeugen wei? und sowohl an regnerischen Herbstabenden als auch an sonnigen Sp?tsommernachmittagen f?r turbulente Unterhaltung sorgt. Die 256 Seiten sind wie eine wilde Achterbahnfahrt, bei der man am Schluss ein wohliges Kribbeln in der Magengegend empfindet. Jedes Hoch und jedes Tief, das jeder Leser - oder vielmehr jede Leserin - hier miterleben darf, macht diesen Roman zu einem k?stlichen (Lese-)Genuss, der Humor mit Romance zu vereinen wei? und sich damit zu einem ganz hei?en Tipp f?r Freunde romantischer Kom?dien erhebt.
Susann Fleischer
04.10.2010