Romane
Literatur zum Verlieben schön
Zelda ist eine sehr charmante und liebenswerte junge Frau. Immer wieder hat die 21-Jährige für ihr Glück schwer zu kämpfen. Doch Zelda gibt nicht auf. Weiß sie doch Bruder Gert und Freund Marxy an ihrer Seite. Sie drei gegen den Rest der Welt! Zelda träumt davon, sich wie eine Wikingerheldin in der Schlacht des Lebens zu beweisen. Leider lebt sie nicht in der Wikingerzeit, sondern in der Gegenwart. Sie besucht Kurse für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und liest am liebsten National Geographic. Zelda verbringt die meiste Zeit des Tages entweder in der Bibliothek, in Psychotherapiesitzungen mit Dr. Laird oder im Stadtteilzentrum, wo sie an Aktivitäten teilnimmt und Kurse wie Lesen und Schreiben oder Gesellschaftskunde macht.
All das reicht Zelda allerdings nicht mehr. Also macht sie sich eine Liste über Dinge, die zu einer Legende gehören: ein Held, der die Kampfkunst beherrscht (tägliches Üben erforderlich), eine mächtige Waffe (ein Geschenk von Gerts Ex AK47), die Liebe einer holden Maid in Not (Marxy), ein Weiser, der dem Helden Rat gibt (Zeldas Psychologe), Dörfer brandschatzen und Schätze anhäufen (davon hält Zelda nichts) und Sieg über einen Unhold, der die Sippe bedroht. Kurzentschlossen sucht sich Zelda einen Job, und findet ihn in der Bibliothek. Zwischen den vielen Büchern fühlt sie sich wohl und geborgen wie sonst nur bei Gert. Nach dem Tod ihrer Eltern haben sie einiges durchmachen müssen. Aber das hat sie einander nur noch nähergebracht.
Ihr Bruder Gert würde alles für Zelda tun, auch wenn manche Leute ihn als Schlägertyp bezeichnen. Das ist ungerecht, findet Zelda. Jedoch lässt es sich nicht leugnen, dass er in schlechte Gesellschaft geraten ist. Ihn daraus zu befreien, ist eines von Zeldas Zielen, trotz aller Gefahren. Denn wenn man seinen Platz im Leben - und seine Legende - finden will, muss man manchmal über sich hinauswachsen ...
Unterhaltung als Balsam für die Seele - was Andrew David MacDonald schreibt, gehört zum Berührendsten im Bücherregal. Seine Bücher sind poetische Meisterwerke voller Emotionen. "Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz": ein Juwel von unvergleichlicher Qualität! Kaum aufgeschlagen, haut es einen glatt um ob MacDonalds Erzählkunst. Diese ist absolut verführerisch, geradezu überwältigend. Man erliegt der Story ab der ersten Seite. Und man ist einfach nur begeistert, vor allem von Protagonistin Zelda und darüber, wie toll sie ihr Leben bewältigt. Sie ist die neue Heldin in der Literaturszene. Ihre Geschichte erzählt der kanadische Autor mit leisen Tönen, die aber im Herzen nachhallen wie ein Schrei. Das ist von größter Seltenheit!
Die Romane von Andrew David MacDonald gehören zu den schönsten, betörendsten Erlebnissen zwischen zwei Buchdeckeln. "Jeder Tag ist eine Schlacht, mein Herz" ist ein Geschenk und sollte man hüten wie einen besonders wertvollen Schatz. Es dauert nur wenige Sätze und man hat ganz feuchte Augen sowie ein breites Lächeln auf den Lippen. Hier erfährt man nämlich einen Genuss, der mitten ins Herz trifft und es einem bricht. Nach der letzten Seite hat man das gleiche Gefühl wie beim Anblick eines Regenbogens nach einem Regenschauer. Danke dafür!
Susann Fleischer
26.04.2021