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Kinder- & Jugendbücher

Ein schaurig-humorvolles Lektüreabenteuer, das seinesgleichen sucht

Im idyllischen Quedlinburg, eine Stadt an der Bode nördlich des Harzes in Sachsen-Anhalt, wird Blasmusik wie eine Religion zelebriert. Jedes Kind spielt ein Blasinstrument und es scheint, als gäbe es hier niemals traurige Gesichter. Sehr zum Unmut der 13-jährigen Elly, die Blasmusik wie sonst niemand hasst und davon träumt, dorthin zu fliehen, wo Heavy-Metal-Musik heilig ist. Doch jeder Fluchtversuch endet für das Mädchen spätestens an der Stadtgrenze. Wegen ihres Grufti-Aussehens ist Trampen für sie nicht von Erfolg gekrönt. Es scheint, dass Elly durchhalten muss, bis sie endlich volljährig ist. Es sei denn, sie läuft vorher Amok. Gar nicht so unwahrscheinlich! Doch dann taucht Herr Hellborn in der Stadt auf. Er ist der neue Musiklehrer und erobert mit seiner unkonventionellen Unterrichtsmethoden Ellys Herz schon bald im Sturm.

Und plötzlich scheint Ellys Qual ein Ende zu haben: Gemeinsam mit den Außenseiter-Kids der Stadt gründet sie eine Band, die so gar nicht nach Quedlinburgs Regeln spielt. Nana und Lucki können mit der Blasmusik-Manie der Quedlinburger ebenso wenig anfangen wie Elly. Also proben sie den Aufstand; mit ungeahnten Folgen. Herr Hellborn wird wortwörtlich vom Erdboden verschluckt und hinterlässt nichts als ein mysteriöses Notenheft und den Hinweis auf eine seltsame schwarze Trompete. kann Elly ihn damit zurückholen. Ohne es zu wissen, wecken Elly und ihre zwei neuen Freunde ein finsteres Geheimnis der Stadt, das lange geschlafen hat. Nichts ahnend, dass zeitgleich ein Mädchen namens Melody auf der Suche nach der gläsernen Trompete ist, die angeblich Frieden bringt und das Monster unter der Stadt zu töten vermag ...

Kinderliteratur, die so sehr begeistert wie kaum etwas anderes im Bücherregal - genau das gelingt Olivia Vieweg mit ihren Romanen. Diese zu lesen, macht außergewöhnlich großen Spaß. Auch bei der Lektüre von "Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume" kommt Langeweile zu keinem Satz auf. Hier erfährt man Fantasy der spannenden, außerdem originellsten Sorte. Das ist nicht mehr und nicht weniger als absolut sensationell! Kaum das vorliegende Buch aufgeschlagen, und es haut einen glatt vom Hocker. Die deutsche Autorin kann schreiben, noch dazu so toll und genial, dass es bei Jung und Alt, Groß und Klein einen regelrechten Freudentaumel auslöst. Ihre Neuerscheinung ist ein Geniestreich, quasi ein Stephen King für Leser ab elf Jahren. Wo findet man Ähnliches zwischen zwei Buchdeckeln? Garantiert nirgends!

Für fesselnde Unterhaltung vom ersten bis zum letzten Satz ist bei Olivia Viewegs Geschichten definitiv gesorgt. Deren Lektüre lässt einen die Welt um sich herum vollkommen vergessen. Kaum "Die Stadt der Schattenschläfer und die Melodie der Albträume" aufgeschlagen, stellt man das Atmen ein und Gänsehaut am ganzen Körper macht sich breit. Und dennoch: an ein Weglegen dieses Buches ist zu keiner Sekunde auch nur zu denken. Und das aus gutem, gar bestem Grund. Denn hier geht's ab wie eine Rakete!

Susann Fleischer
11.03.2024

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