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Gedichtbände

Nix sagen ist Lob genug ...

... ist ein Spruch aus dem kühlen Norden Deutschlands. Er steht so ein bisschen exemplarisch für die norddeutsche Seele: Bloß nicht zu überschwänglich, bloß nicht zu emotional, lieber ein bisschen "sutsche" machen (also ganz langsam, ganz ohne Stress und immer mit der Ruhe). Aber ohne Lob geht es nicht hier: Der Gedichtband von Regine Correns ist zu schön dafür! Landschaften, Menschen, Jahreszeiten, Weihnachtszeit - das sind die vier Komponenten, aus denen sie ihr Büchlein Gestalt annehmen lässt. Bei allen sind genaue Beobachtungen der Anfang, gefolgt von teils ironischen, teils gefühlvollen Betrachtungen über die Situationen, die wir - seien wir ehrlich! - alle selber kennen ...

Regine Correns kommt aus einer ostpreußischen Familie, wurde Ende 1944 in Ostholstein geboren und ist dort aufgewachsen. Nach dem Studium unterrichtete sie über 30 Jahre an einer Schule in Bremen. Die norddeutsche Seele wurde ihr also, so könnte man sagen, in die Wiege gelegt. Nordfriesland mit dem stetigen Wind und schrägen Figuren, die Landschaften in einem Moment kalt und abweisend, im nächsten nahbar und wunderschön. Die Leute, Einheimische und Zugewanderte, auf der Suche nach Heimat und Identität. Die Jahreszeiten im Wandel, mit all ihren Facetten. Als feierlicher Abschluss die Weihnachtszeit, mit ihrer besinnlichen Einkehr und Atmosphäre des In-sich-Gehens - sie alle finden Platz in Regine Correns' Sammlung an alltäglichen Beobachtungen und philosophischen Betrachtungen.

In ihrem Gedichtband "Mit dem Federkiel der weißen Taube" versammelt sie all das zu einem Panoptikum an Gedanken, Menschen und Situationen, die wir erst gespannt von außen betrachten - nur um uns wenig später selber darin wiederzufinden. So ist es sowohl Neugier auf das Fremde als auch auf uns selbst, was uns immer wieder innehalten und schmunzeln lässt bei der Lektüre.

Gerrit Koehler
24.01.2022

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