Medien & Gesellschaft
Annäherung an ein Schreckgespenst
Ein Märchen war es leider nicht: Adolf Hitler und der Zweite Weltkrieg. Jetzt wagt Christian Kessler in "Der Untergang Deutschlands" eine historisch-psychologische Analyse mit neuem Ansatzschema. Wer war der Verbrecher Adolf Hitler wirklich? Das Dunkle seiner Person, das Teuflische und Destruktive. Die fehlende Bereitschaft, anderen Menschen seine wirkliche Identität, seine wahren Absichten zu offenbaren. Sein Handeln, das der Logik entbehrt. Ahnungen, Vorhersehungen, Widersprüche, der Schlüssel ein verborgenes Motiv.
Wie war die totale Machtergreifung überhaupt möglich, mit der Recht durch den "Willen des Führers" ersetzt wurde? Klar scheint nur eines: Hitler wollte den totalen Krieg. Mit Stalin als Widersacher konnte das Spiel seinen Lauf nehmen. Doch auch das vermeintliche Ziel der Gewinnung von Lebensraum im Osten war nicht realisierbar, blieb ein Phantom, eine Propagandashow. Der Krieg gegen die Sowjetunion bedeutete den Marsch in die Vernichtung. Die Katastrophe konnte nicht verhindert werden, die Niederlage war unausweichlich. Zum Schluss dann das Ende Hitlers: ein Selbstmord, mit Zweifeln behaftet, unglaubwürdig? Ins Bild fügte er sich zumindest ...
Kesslers Studie "Der Untergang Deutschlands", mit dem vielsagenden Untertitel "Das verborgene Motiv des A. H.?", liefert profunde Einblicke in die Verhältnisse des Zweiten Weltkriegs. Und eine Biografie Adolf Hitlers, die über die übliche Beschreibung des früheren Kunstmalers und Weltkrieg-I-Gefreiten hinausgeht.
Anita Füllkrug
04.07.2022