Wissenschaften

Ein Plädoyer für den Tierschutz

Derzeit sind so viele Tierarten auf der ganzen Welt vom Aussterben bedroht wie noch nie zuvor. Kaum vorstellbar, aber wahr: Ungefähr jede vierte Tierart ist in ihrem Bestand dramatisch dezimiert worden. Diese Arten könnten für immer von der Erdoberfläche verschwinden, wenn nicht endlich etwas für ihren Schutz unternommen wird. Einen ersten Schritt in die richtige Richtung geht die National Geographic Society mit dem "Atlas der wilden Tiere" - einem Buch zur Mahnung an den Tierschutz.

Im Aufbau folgt das Buch klassischen Atlanten: Nach einem ersten Gesamtüberblick über die vielschichtige Tierwelt erfährt der Rezipient in acht Kapiteln Details über die zahlreichen Tierarten auf den einzelnen Kontinenten. Die Entdeckungsreise beginnt in Europa, führt über Nord-, Mittel- und Südamerika nach Asien, anschließend nach Afrika und wieder zurück nach Australien/Ozeanien, um schließlich an den beiden Polen zu enden. Auf 288 Seiten und ca. 850 Fotos und Abbildungen tummeln sich alle Tierarten, die man sich nur denken kann: Bekannte Arten wie Eichhörnchen, Flamingos, Wölfe und Schmetterlinge, aber auch bisher fremde wie die Vogelart Nandu, die Seekuh-Art Karibik-Manati und der Komodowaran werden eindrucksvoll in Szene gesetzt.

Man könnte annehmen, dass die Tierfotos, Karten und bunten Illustrationen den Hauptteil des vorliegenden Buches einnehmen, aber weit gefehlt: Ebenso gewichtig sind die enthaltenen Sachinformationen. Eine kurze Einleitung liefert eine erste Übersicht zur jeweiligen Region, Texte informieren über interessante Aspekte zu den behandelten Tieren. Dem Rezipienten wird damit ein erstes Wissen über alle Tierarten der Welt gegeben, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. Im ausführlichen Anhang sind alle Tiere von den vorhergehenden Seiten auf einen Blick zusammengefasst - mit Angaben zu Vorkommen, Lebensraum, Körpergröße, Gewicht, Nahrung und Schutzstatus. Bei all diesen Informationen bleiben nach dem Zuklappen dieses wissenschaftlichen Werkes kaum noch Fragen offen.

"Atlas der wilden Tiere" ist ein beeindruckendes Plädoyer für den Natur- und Tierschutz, das dem Rezipienten eindringlich vorhält, dass man am besten noch gestern mit dem Tierschutz angefangen hätte. Die Fotos, Illustrationen und wissenschaftlich fundierten Sachtexte führen den Rezipienten einmal um die Erde - hinein in Afrikas Wüsten, die dichten Wälder Europas, die unendlichen Tiefen der Ozeane oder hinauf auf die kalten Gletscher der Pole. Da möchte man gerne in die entlegensten Winkel der Welt reisen, um die Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Obwohl man bei dem vorliegenden Buch den Eindruck hat, dass sie gar nicht so weit von uns entfernt sind.

Susann Fleischer
02.11.2009

 
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Das Buch:

Dr. Channa Bambaradeniya u. a.: Atlas der wilden Tiere. Aus dem Englischen von Manfred Wolf

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Hamburg: National Geographic Deutschland 2009
288 S., € 39,95
ISBN: 978-3-86690-117-9

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