Wissenschaften

Spannendes Lesefutter für Fans der Mathematik , Kosmologie , Weltraumfahrt und Science-Fiction

Ian Stewart kann man als Rockstar der Mathematik bezeichnen. Er ist quasi der Stephen Hawking seiner Wissenschaft. Seit Jahrzehnten bemüht sich der beliebteste Mathe-Professor Großbritanniens erfolgreich, seinen Fachbereich zu popularisieren. In "Die Berechnung des Kosmos" greift er nach den Sternen, Mond, Planeten, Galaxien, sogar Schwarzen Löchern, dargestellt an verschiedenen Theorien, und führt uns von der Entstehung der Erde und ihres Mondes zu den Planeten und Asteroiden des Sonnensystems und von dort hinaus in die Galaxie und das Universum. Der Führer beschreibt, wie sich Galaxien bilden, warum Sterne implodieren, wie alles begann und wie es enden wird. Er spekuliert über Paralleluniversen oder welche Formen extraterrestrisches Leben annehmen könnte.

Mathematik war seit den alten Babyloniern die treibende Kraft in Astronomie und Kosmologie. Stewart schildert, wie Keplers Werk über Planetenbahnen Newton dazu brachte, seine Gravitationstheorie zu formulieren, und wie zwei Jahrhunderte später Unregelmäßigkeiten in der Marsbewegung Einsteins Allgemeine Relativitätstheorie inspirierten. Nachvollziehbar erklärt Stewart in 19 Kapiteln die Grundlagen von Gravitation, Raumzeit, Relativität und Quantentheorie und zeigt, wie sie alle miteinander in Beziehung stehen. Vor 80 Jahren führte die Entdeckung, dass das Universum expandiert, zur Urknall-Theorie, das wiederum führte Kosmologen dazu, Phänomene wie Dunkle Materie und Dunkle Energie zu postulieren.

Aber gibt es Dunkle Materie tatsächlich und könnte eine weitere wissenschaftliche Revolution im Gange sein, die die gegenwärtigen wissenschaftlichen Überzeugungen infrage stellt? Diese und andere Fragen behandelt Stewart in aller Ausführlichkeit, noch dazu sehr amüsant. Er erklärt wissenschaftliche Fakten anschaulich und einleuchtend. Das Buch ist sehr übersichtlich und mit guten, anschaulichen Abbildungen illustriert. Es beschreibt für jeden, selbst Laien verständlich und mit einem fesselnden Stil das Thema. Der Leser wird fast schon nebenher und ohne einen trockenen, nüchternen Stil an weiterführende und komplexere Zusammenhänge herangeführt. Das geht kaum besser!

Sachliteratur mit großem Unterhaltung- und Wissensmehrwert - nimmt man ein Werk von Ian Stewart zur Hand, kann man sich das eine oder andere "Ahaaa!" und "Ohooo!" ebenso wenige verkneifen wie zahlreiche Freudenschreie. Mit "Die Berechnung des Kosmos" gelingt dem englischen Autor ein Geniestreich, der auch der Feder von Stephen Hawking entstammt sein könnte. Solch einen Streifzug durch die Gefilde von Astronomie und Kosmologie hat man garantiert noch niemals unternommen. Dieser Ausflug fesselt einen so sehr, dass man partout nicht aufhören kann mit dem Lesen. Man fliegt regelrecht durch die Seiten und ist hochgradig erfreut darüber, was man hier so alles erfährt. So schnell findet die Lesebegeisterung kein Ende. Kurzum: eine Entdeckung absolut wert!

Mathe macht selten so viel Spaß wie mit den Büchern von Ian Stewart. Während der Lektüre von "Die Berechnung des Kosmos" gibt es viele, viele "Wow!"-Momente. Von all dem Wissen, den Zahlen und Fakten wird einem ganz schwindelig. Hier gibt es so einiges zum Staunen. Und nach der letzten Seite fühlt man sich außerdem um einiges klüger.

Susann Fleischer
30.04.2018

 
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Das Buch:

Ian Stewart: Die Berechnung des Kosmos - Wie die Mathematik das Universum entschlüsselt. Aus dem Englischen von Monika Niehaus, Bernd Schuh

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Reinbek: rororo Verlag 2018
528 S., € 14,99
ISBN: 978-3-499-63249-5

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