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Katherine Webbs Romane - eine Verführung für die Ohren

Italien, Sommer 1921: Auf Wunsch ihres Mannes Boyd reist Clare Kingsley zusammen mit ihrem 15-jährigen Stiefsohn Philip nach Apulien. Die nächsten Wochen wird sie bei Leandro und Marcie Cardetta wohnen. Boyd soll für die reichen Großgrundbesitzer die neue Fassade ihres Hauses entwerfen. In der Zwischenzeit will Clare Land und Leute näher kennenlernen. Schon bald allerdings muss Clare erkennen, dass man über ihre Anwesenheit nicht sonderlich angetan ist. Insbesondere Body verhält sich seltsam. Er empfängt seine Ehefrau abweisend und scheint etwas zu verbergen. Welches Geheimnis hütet er vor ihr? Ehe Clare dahinterkommen kann, passiert etwas: Leandros Neffe wird schwer verletzt in das Haus der Cardettas gebracht. Ettore bestimmt fortan Clares Gedanken.

Clare fühlt sich zu ihm hingezogen. Die beiden verbringen viel Zeit miteinander und kommen sich langsam näher. Ettore gibt Clare das, wonach sie sich in ihrer Ehe sehnt. Aber es scheint unmöglich, dass die beiden jemals ein Paar werden. Zum einen gibt es da Boyd und seinen Sohn, an den Clare sehr hängt, und zum anderen Ettores Vergangenheit, die dem Liebesglück im Wege steht. Seit dem Tod seiner Verlobten ist Ettore in tiefer Trauer. Aber er ist auch wütend, denn sie hätte nicht sterben müssen. Ettores Verlobte wurde überfallen, vergewaltigt und anschließend im Dreck liegen gelassen. Der Täter muss dafür bezahlen, was er ihr angetan hat - und all den anderen Frauen. Ettore wird angetrieben von Rache. Für diese riskiert er sogar, Clare zu verlieren ...

Literatur zum Weinen und zum Seufzen schön - Katherine Webb ist eine Meisterin der großen Gefühle. In ihren Romanen findet man Emotionen pur. Damit nicht genug: Selten bekommt man so mitreißende Unterhaltung auf die Ohren wie mit den Geschichten der Britin. "Italienische Nächte" ist da keine Ausnahme. Die Lesung von Anna Thalbach und Sascha Rotermund lässt garantiert kein Auge trocken. Bereits nach wenigen Spielminuten droht dem Zuhörer das Herz zu brechen. Die beiden Schauspieler sprechen die Story so gut, dass man über diesen Hörgenuss die Welt um sich herum glatt vergisst. Man lauscht ihnen viele, viele Stunden lang mit großer Begeisterung und ist am Schluss einfach nur glücklich, ganz trunken von Webbs Erzählkunst sowie von Thalbachs und Rotermunds Lesung.

Mit "Italienische Nächte" zeigt sich einmal mehr: Katherine Webb ist der weibliche Nicholas Sparks. Beim Lauschen ihrer (Hör-)Bücher weint man ganze Sturzbäche. Das Hörvergnügen perfekt machen Anna Thalbach und Sascha Rotermund. Mit den beiden am Mikrofon sind echte Meister ihres Fachs am Werke. Sobald die erste CD im Player liegt, spielt nichts mehr eine Rolle - abgesehen von den mehr als sieben Stunden Spielzeit. Solch einer Verführung gibt man sich gerne hin.

Susann Fleischer
21.09.2015

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