Romane

Ein traurig-schönes Romandebüt voller Hoffnung und wahrem , reinem Leseglück

Als der siebenjährige Michele an einem windigen Nachmittag von der Schule nach Hause kommt, steht seine Mutter mit gepackten Koffern vor der Tür, in der Hand sein rotes Tagebuch. Kurz darauf verschwindet sie spurlos. Michele bleibt allein und mit dem Gefühl, von aller Welt verlassen zu sein, zurück. Die nächsten 23 Jahre wird er seine Mutter nicht mehr sehen, obwohl er täglich auf die ein- und ausfahrenden Züge wartet. So vergeht die Zeit. Michele wächst zu einem jungen Mann heran, der von der Außenwelt abgeschottet im Bahnhofswärterhäuschen an der Endstation einer Bahnstrecke in Italien wohnt. Seine einzige Gesellschaft sind die liegengebliebenen Gegenstände aus den Zügen. Sie bieten ihm Sicherheit und Vertrauen, während Frauen dieses nur enttäuschen.

Dann begegnet ihm Elena, die sein Leben wie ein Wirbelwind auf den Kopf stellt. Sie reißt ihn aus seinem jahrelangen Schweigen. Aber Michele scheint gefangen in seiner Traurigkeit und in seinen Ängsten. Bis zu dem Tag, als er auf einem Kontrollgang durch den Zug tatsächlich sein Tagebuch findet; jenes, das sein Mutter vor ihrem Verschwinden mitgenommen hat. Michele macht sich auf die Suche nach ihr und endlich nach Antworten. Für ihn und für Elena beginnt eine abenteuerliche Reise, die sie beide zu sich selbst und in ein neues Leben führt. Auf den Stationen dieser Fahrt lernen sie die unterschiedlichsten Menschen kennen. Plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war. Und Michele hat schwere Entscheidungen zu treffen, auch bezüglich Elena und ihrer "Freundschaft" ...

Literatur, so schön, dass bei einfach niemandem das Auge lange trocken bleibt - die Geschichten von Salvatore Basile sind Balsam für Herz und Seele. Mit seinen Romanen bringt der Italiener uns alle zum Weinen und zum Strahlen. In ihnen steckt Leseglück wie aus der Feder einer Graeme Simsion. Nach nur wenigen Sätzen von "Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands" ist einem ganz schwindelig ob so guter Unterhaltung. Und außerdem kriegt man sich noch Stunden nach der Lektüre nicht ein vor lauter Lesebegeisterung. Kein Wunder, denn zwischen zwei Buchdeckeln findet man hier Hollywood-Gefühlskino, wie man es nur seltenst in die Hände bekommt. Der Autor kann schreiben. Sein Debüt lässt das Herz regelrecht Saltos machen. Und gleichzeitig droht es einem zu brechen.

Ein Lesevergnügen wie mit "Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands" haut einen glatt um. Längst nicht auf der letzten Seite angekommen, ist man voll und ganz verliebt in die Story. Salvatore Basile versteht es, insbesondere Frauen eine ganz besondere Freude zu machen. Seine Bücher bedeuten das schönste Geschenk der Welt.

Susann Fleischer
13.03.2017

 
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Das Buch:

Salvatore Basile: Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands. Aus dem Italienischen von Elvira Bittner

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München: Blanvalet Verlag 2017
352 S., € 19,99
ISBN: 978-3-7645-0600-1

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