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Wie ein Sommerurlaub in der Provence

Olivia (55) und Brody (52) befinden sich mittendrin im zweiten Frühling. Nach einem Jahr Beziehung wagen die beiden nun den nächsten Schritt: Im französischen Örtchen Cassis wollen sie sich das Jawort geben. Voller Vorfreude fahren Olivia und Brody zu einem romantischen kleinen Landhotel. Alles scheint perfekt. Bis die ersten Gäste eintreffen und die Idylle zerstört zu werden droht. Die Traumhochzeit im kleinen Kreis könnte zum Desaster werden. Nell, Olivias Tochter aus erster Ehe, bringt einen völlig fremden Mann mit. Olivia befürchtet, dass Gavin Nell das Herz brechen wird. Die jüngere Tochter Carly will endlich einmal, weit weg von ihrer kriselnden Beziehung und dem anstrengenden Job, richtig Spaß haben und stürzt sich damit in ein Gefühlschaos.

Dann gibt es da noch Jake, alternder Playboy und Brodys Trauzeuge, sowie Brodys Mutter Fanny, die verzweifelt versucht, ihre kriselnde Ehe zu retten. Vor ein paar Monaten hat sich Brodys Vater nach fünfundfünfzig Jahren von Fanny getrennt. Er könne die Menschen nicht mehr ertragen. Olivia muss versuchen, alle Gäste unter einen Hut zu bringen und dabei nicht die Hochzeitsvorbereitungen aus den Augen zu verlieren. Gar nicht so leicht, besonders nicht, wenn selbst die besten Freunde plötzlich mit Beziehungsproblemen zu kämpfen haben. Wie Olivia erfährt, hat es Sébastien mit der Treue nicht so genau genommen. Aber die Kraft der Liebe heilt alle Wunden, oder?! Als Carly verschwindet, muss jeder für sich entscheiden, was Familie und Liebe bedeutet ...

Ellen Sussman besitzt ein außerordentliches Talent im Erzählen von Geschichten. Während der Lektüre von "Blaue Nächte in Cassis" glaubt man sich tatsächlich in Frankreich, den Lavendel zu riechen und die Meeresbrise auf der Haut zu spüren - kurzum: für ein paar Stunden einen Erholungsurlaub vom stressigen Alltag zu nehmen. Schade, dass man lediglich für 320 Seiten in der Provence verweilen darf. Die Romane der US-Amerikanerin übertreffen einfach alles, sogar die eines Marc Levy oder einer Mary Kay Andrews. Diese stecken voller berührend schöner Lesemomente. Nach dem letzten Satz fühlt man sich so glücklich wie selten und ist zugleich sehr, sehr traurig darüber, dass dieses Vergnügen ein viel zu schnelles Ende haben soll. Seufz!

Unterhaltung, die garantiert kein Auge trocken lässt - in den Büchern von Ellen Sussman stecken ganz große Gefühle und außerdem das großartigste Leseerlebnis der Welt. Man liest "Blaue Nächte in Cassis" und kämpft mehr als einmal mit den Tränen. Und das Herz macht immer wieder kleine und größere Freudenhüpfer. Kein Wunder bei so viel Lesegenuss.

Susann Fleischer
17.05.2016

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