Romane

Stefan Ninks Romane - einen besseren Kurzurlaub von der Couch aus kann man nicht unternehmen

Die Weltenbummler Siebeneisen, Wipperfürth und Schatten haben das beschauliche Oer-Erkenschwick hinter sich gelassen, um im wilden New Orleans ihr neues Lebensglück zu suchen. Wenn sie nicht in den Büroräumen ihrer Agentur NIU (kurz für "Nichts ist unmöglich") sitzen, verbringen die drei ihre Stunden im Waschsalon "Zum Maskierten Waschbär". Allerdings nicht, weil sie dort ihre Wäsche waschen wollen, sondern der Ort hat sich wegen einer Kaffeemaschine, eines großen Kühlschranks und des merkwürdigen Klavierspielers Mortimer zu einer Touristenattraktion am Rande des French Quarters entwickelt. Von hier aus steuern Siebeneisen und die zwei anderen in ihr nächstes Abenteuer. Alles beginnt mit Notizbüchern eines gewissen Alois Moosbichler.

In Moosbichlers Aufzeichnungen liest Siebeneisen beispielsweise, dass der Auswanderer offenbar mit William Frederick Cody ("Buffalo Bill") bekannt war. Das ist aber längst nicht so interessant wie der Hinweis auf die Ruhestätte der Mumie des letzten Inkaherrschers. Schatten und Wipperfürth sehen sich bereits als Howard Carter des 21. Jahrhunderts. Es wäre die größte archäologische Sensation seit Entdeckung von Tutanchamun. Also lässt Siebeneisen die beiden von dannen ziehen. Schon bald erweist sich diese Entscheidung als Fehler. Schatten und Wipperfürth landen im Knast. Zum Glück nicht für lange, denn Siebeneisen eilt ihnen zur Rettung. Zu dritt machen sie sich auf den Weg nach Galapagos und von dort in die Atacama-Wüste.

Während sich Siebeneisen mit Pelikanen, Echsen und vielen weiteren Hindernissen herumschlägt, haben längst auch andere von der Mumie erfahren. Im Gegensatz zu Siebeneisen und seine Kumpels dürstet es Serg, Zach und Razzo, drei kleine Gauner aus New York, nicht nach Ruhm oder Ehre. Sie locken die Millionen US-Dollar, die sie mit dem Verkauf der Mumie auf dem Schwarzmarkt zu erzielen hoffen. Selbstverständlich kann Siebeneisen das nicht zulassen. Mit allen Mitteln versucht er, die Pläne der Möchtegern-Gangster zu verhindern. Das ist aber gar nicht so leicht, wie Siebeneisen glaubt ...

Einen Kurzurlaub vom stressigen Alltag - genau den unternimmt man mit den Romanen von Stefan Nink. Ab der ersten Seite von "Sonntags im Maskierten Waschbär" hat der Leser jegliche Sorgen vergessen. Nach der Lektüre hat man einfach nur herrlich gute Laune und darüber hinaus Muskelkater vom Dauerlachen. Denn eine Extraportion Humor bringt die Bauchmuskeln heftigst zum Zittern. Der deutsche Autor treibt hier den Lesespaß auf die Spitze. In seinen Büchern findet man amüsante Unterhaltung im Übermaß. Kein Wunder, dass es einen nicht mehr auf der Couch hält vor lauter Lesebegeisterung. Tommy Jaud und Co. sollten sich besser in Acht nehmen vor Nink. Beim Lesen seiner Geschichten muss man Langeweile zu keiner Sekunde befürchten.

Hurra, Siebeneisen und seine Freunde Schatten und Wipperfürth sind wieder da! "Sonntags im Maskierten Waschbär" ist das dritte Reiseabenteuer für die drei - und definitiv das beste Lesevergnügen, das man in die Hand bekommen kann. Stefan Nink versteht es einfach, seine Leser immer wieder (überaus angenehm) zu überraschen, und zwar mit Literatur voller schräger Einfälle.

Susann Fleischer
30.11.2015

 
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Das Buch:

Stefan Nink: Sonntags im Maskierten Waschbär

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München: Limes Verlag 2015
416 S., € 14,99
ISBN: 978-3-8090-2656-3

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