Romane

Ein witzig-spritziges Lesevergnügen à la "Briget Jones"

Nach einem Beziehungsdesaster hat Lauren (zumindest vorerst) die Nase voll von Männern - und von den Staaten. Also packt die junge Frau einen Koffer und fliegt über den großen Teich nach London. Dort will Lauren die nächsten Wochen und Monate und vielleicht sogar Jahre leben. Der neue Job als Eventmanagerin im Science Museum ist nicht die große Herausforderung; diverse Begegnungen mit Vertretern des vermeintlich starken Geschlechts hingegen schon. Während es Lauren nur um Sex geht, wollen die Männer oftmals mehr als ein bisschen Spaß im Bett. Das soll einer verstehen! Um dem Geheimnis "Mann" auf die Spur zu kommt, wagt Lauren ein Experiment: Sie beschließt, ihrem Liebesleben auf die Sprünge zu helfen, indem sie Dating-Ratgeber auf ihre Brauchbarkeit testet - mit überraschendem Ergebnis.

Jeden Monat steht ein anderes Buch - insgesamt sind es acht - auf dem Prüfstand. So finden schon bald "Die Kunst, den Mann fürs Leben zu finden", "Männerbeschaffungsmarketing" oder "Mrs Humphreys Handbuch der feinen Sitte für junge Frauen" aus dem Jahre 1897 ihren Weg auf Laurens Schreibtisch. Der Flirt-Erfolg ist mal besser, mal schlechter. Aber meistens wacht Lauren am nächsten Morgen verkatert und ohne Mann neben ihr im Bett auf. Der Frust ist groß und wird noch größer, als Freundin und Mitbewohnerin Lucy ihrem Mr. Right begegnet und die Welt plötzlich durch eine rosarote Brille sieht. Genau das will Lauren auch. Allerdings wartet ihr Traummann nicht in London darauf, von ihr erobert zu werden. Der sitzt im fernen Maine und zögert noch, die Scheidungspapiere zu unterschrieben ...

Unterhaltung, der frau einfach nicht widerstehen kann - mit "Das Dating-Projekt" gelingt Melissa Pimentel Literatur, von der man nicht anders kann als einfach nur begeistert zu sein. Die Story sprudelt geradezu über vor Humor. Und der Flirtfaktor ist hier besonders hoch. Falls Bridget Jones jemals in Rente gehen sollte, hat sie in der jungen Amerikanerin Lauren Cunningham eine würdige Nachfolgerin gefunden. Von deren (Männer-)Abenteuern kann man definitiv nicht genug bekommen. Kaum die ersten paar Seiten gelesen, hält es einen nicht mehr auf der Couch ob der ständigen Lachanfälle. Hier hat eine Laus auf der Leber garantiert keine Chance. Erst einmal mit dem Lesen begonnen, ist von solch einer nichts mehr in Sicht. Dank Pimentel erlebt Frau endlich ihr ganz persönliches (Lese-)Happyend.

"Das Dating-Projekt" könnte auch aus der Feder von Helen Fielding stammen. Melissa Pimentel gelingt mit ihrem Debüt amüsanter Lesespaß, wie man ihn sonst nur noch in den Bridget-Jones-Romanen zu finden vermag. Nach der Lektüre hat man Muskelkater vom vielen Lachen. Und außerdem herrlich gute Laune für viele, viele Stunden und Tage.

Susann Fleischer
02.11.2015

 
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Das Buch:

Melissa Pimentel: Das Dating-Projekt. Aus dem Englischen von Ulrike Laszlo

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München: Manhattan Verlag 2015
496 S., € 14,99
ISBN: 978-3-442-54763-0

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