Romane

Amouröse Abenteuer - Leidenschaft und Eifersucht

Im ersten Teil von Hannes M. Denglers Romanzweiteiler "Tote tanzen niemals Tango" bekommt der Leser Einblick in das Leben und das Erwachsenwerden eines in erster Linie von seinen Hormonen beherrschten Mannes. In mehreren, nicht chronologischen Zeitsprüngen begegnet man dem Schüler, dem Studenten, dem Erwachsenen bis hin zum alten Mann.

Die Schulzeit des Protagonisten, die den größten Teil des Buches einnimmt, ist – neben kurzen psychologischen Skizzen des Verhaltens von Lehrern und Eltern – gezeichnet von dessen amourösen Abenteuern. Mal ist es die Frau eines Wirtes, mal eine minderjährige Mitschülerin, mal eine gut gebaute Klassenkameradin nebst deren ebenfalls gut gebauten Mutter, die dem Charme des Schülers verfallen. So lebt der Protagonist vor sich hin, zwischen Frauen und Kneipen hin- und herpendelnd, bis eine unerwartete Katastrophe ihn aus der Bahn wirft.

Hannes M. Dengler beschreibt den Weg seines Protagonisten und dessen psychologische Zeichnung in sich stimmig und interessant, für die erotischen Szenen findet er den richtigen Ton, um die Leidenschaften des jungen Mannes und die Komplikationen, die das mit sich führt, nachvollziehbar wiederzugeben.

Den zweiten Teil von Hannes M. Denglers Romanzweiteiler "Tote tanzen nie mehr Tango" sollte man nicht lesen, ohne den ersten Teil "Tote tanzen niemals Tango" zu kennen, zu eng sind die beiden Bücher miteinander verknüpft. Der Leser begleitet den jungen Mann weiter, dieses Mal folgt er ihm chronologisch und steigt direkt in der Oberstufe ein. Wieder ist der Schüler geleitet durch seine Leidenschaften, dieses Mal verehrt er besonders eine unnahbar und verhängnisvoll erscheinende Sportlehrerein. Tatsächlich wird ihr die Beziehung zum Verhängnis, anders als erwartet.

Nachdem der Autor der Schulzeit, ihren Leidenschaften und Eifersuchtsdramen viel Aufmerksamkeit schenkt, folgen darauf in kürzeren Episoden die weiteren Stationen des Protagonisten. Er beginnt sein Medizinstudium, hat verschieden tiefe Beziehungen, die meistens ein trauriges Ende nehmen. Dabei wechselt er mehrmals den Wohnort, gelangt sogar nach Hamburg, wo er vorübergehend der Handlanger einer hoch angesehenen Dame auf dem Kiez wird, deren gewaltsames Ende er glücklicherweise unbehelligt übersteht. Sein Wehrdienst im Ruhrpott wird beschrieben, immer untermalt von willigen Sexualpartnerinnen, bis er schließlich in einer fast schon utopisch erscheinenden Sequenz in Davos zur Ruhe kommt.

Insgesamt ist die Handlung in Denglers Roman stringent und die psychischen Auswirkungen der mannigfaltigen Beziehungen auf die Beteiligten gut analysiert und beschrieben. Interessant ist, wie der Autor seine eigne Lyrik an Schlüsselpunkten des Romans einsetzt.

Hugo Meyer
10.02.2014

 
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Das Buch:

Hannes M. Dengler: Teil 1: Tote tanzen niemals Tango.

CMS_IMGTITLE[1]

Frankfurt: August von Goethe Literaturverlag 2014
101 S., € 12,40
ISBN: 978-3-8372-1359-1

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Hannes M. Dengler: Teil 2: Tote tanzen nie mehr Tango.

CMS_IMGTITLE[4]

Frankfurt: August von Goethe Literaturverlag 2013 161 S., ? 15,80 ISBN: 978-3-8372-1356-0

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