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Lüneburg 1895: Mit erst 17 Jahren wird die junge Eliana mit dem 15 Jahre älteren John van Stehen vermählt. Anfangs erscheint ihr das Leben und die Ehe in rosaroten Farben, aber schon bald ändert sich dies, denn John ist ein Trinker, der die Leute belügt und betrügt. Das Liebevolle in seinen Gesten und Worten wandelt sich nach kürzester Zeit in Brutalität und blanken Hass. Für Eliana bedeutet dies eine Katastrophe, denn in John glaubte sie ihren Traummann gefunden zu haben. Einzig der Duft süßen Tees aus China vermag es, der jungen Ehefrau die Sorgen zu vertreiben und in ihr ein Gefühl von Glück zurückzulassen.

Dass John plötzlich spurlos verschwindet, bedeutet für Eliana eine Wende in ihrem Leben. Sie beschließt, mit ihrer Cousine Josephine nach China zu reisen und dort von vorne anzufangen. Für beide Frauen beginnt nun ein aufregendes Abenteuer, das nicht nur ihre Träume in Erfüllung gehen lässt. Im fernen China können sie sich endlich selbst verwirklichen und so glücklich werden. Doch das Glück ist äußerst zerbrechlich - diese Erfahrung muss auch Eliana machen, die in der Fremde auf ein langgehütetes Familiengeheimnis stößt. Vor den Augen der jungen Frau tun sich Abgründe auf, die nicht nur ihr Leben und ihre Zukunft verschlingen wollen ...

Bei der Lektüre von Karin Engels Roman "Die Teehändlerin" zieht ein leichter, süßer Teegeruch durch die Wohnung, der die Lust nach mehr weckt. Mit Genuss und Hingabe widmet der Leser sich hier einer sinnlichen wie abenteuerlichen Geschichte, die an die exotischsten Orte (ent)führt. Das nennt man ein Erlebnis, bei dem der Tag in Windeseile vergeht. Vor den Augen des Lesers öffnet sich ein mannigfaltiges (Gesellschafts-)Panorama, das mit der Liebe zum Detail in "Die Teehändlerin" (nach)gezeichnet worden ist. Dieser Roman zeugt von Leidenschaft, Spannung und steckt voller Nostalgie. So wird Historie zu einem prickelnden Vergnügen für den Leser.

Susann Fleischer
26.09.2011

Karin Engel: Die Teehändlerin

München: Knaur Taschenbuch Verlag 2011
512 S., € 8,99
ISBN: 978-3-426-50572-4

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