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Die Kälte der einsamen Nacht

Wenn es Winter in Island ist, legt sich eine bedr?ckende Stille ?ber die Insel, in der nichts mehr scheint wie zuvor. F?r den Postmann Jens ist nun die Zeit angebrochen, in der er jederzeit um sein Leben f?rchten muss. Die bei?ende K?lte setzt ihm und seinem Pferd zu, w?hrend die anderen in der warmen Gaststube bei einem Schnaps und hei?en Kaffee Shakespeares "Othello" lauschen. Doch ihre Unbeschwertheit findet ein viel zu schnelles Ende, als Jens halberfroren und nur mit letzter Kraft die Herberge erreicht. Allerdings ist die Erleichterung ?ber das Ankommen am Ziel nur von kurzer Dauer, denn Jens muss schon bald wieder auf Reise gehen - zu den entlegenen Fjorde, die schon so manchem das Leben gekostet haben.

Gl?cklicherweise muss sich Jens nicht allein auf den gef?hrlichen Weg begeben. Ihn begleitet jener Junge, der zuvor aus "Othello" die sch?nsten Verse vorgetragen hat. Sie wissen beide, dass sie sich bekannten und unbekannten Gefahren aussetzen, die ?ber Leben und Tod entscheiden k?nnen. Aber sie wissen auch, dass die Post oftmals f?r die Menschen in der Ferne die einzige Verbindung zur Au?enwelt und zugleich ein kleiner Hoffnungstr?ger ist. Der Wettlauf gegen die Zeit und gegen die Widrigkeiten der Natur hat begonnen und f?hrt Jens und seinen treuen Weggef?hrten an das Ende ihrer Kr?fte. Werden sie im Kampf gegen den Tod den K?rzeren ziehen?

Islands gr??ter Exportschlager J?n Kalman Stef?nsson zaubert abermals eine Geschichte voller Poesie und Intensit?t hervor und ber?hrt mit "Der Schmerz der Engel" die Leserschaft eins ums andere Mal. Sein neuer Roman ist ein bildreiches wie wortgewaltiges Gesamtkunstwerk, das den Leser umwerfen wird und ihn zum Nachdenken anregt. Dabei gelingt es dem isl?ndischen Schriftsteller, ein stimmungsvolles Bild aufzubauen und so eine unvergessliche Lekt?re zu schenken. Dieses Buch "wundervoll" zu nennen w?re eine starke Untertreibung, denn "Der Schmerz der Engel" ist eine echte Bereicherung f?r den Leser und die Literatur, von der man noch lange zehren wird. J?n Kalman Stef?nssons Roman lohnt sich bis zur letzten Seite, wo es hei?t: "Dann verlischt die Welt."

Susann Fleischer
12.09.2011

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