Romane

Iffi und ihre Rückkehr zu den Energys

Die Mittfünfzigerin Iflind arbeitet für Amnesty International in London, hat aber deutsche Wurzeln. Sie ist sehr engagiert in ihrer Arbeit, hütet aber ein Geheimnis: Iffi hat schon einmal im Universum gelebt, im sogenannten negativen Raum. Dort leben die Energys, geordnete und hochdifferenzierte Energie. Bei ihnen hat Iffi ihre Kindheit verbracht und später eine Familie gegründet, sich aber irgendwann entschlossen, diese zu verlassen, um wieder auf der Erde leben zu können. Auf der Erde gründet sie eine neue Familie.

Als Iffi bei einem nicht ungefährlichen Einsatz für Amnesty International überfallen und vergewaltigt wird, infiziert sie sich mit dem HI-Virus. Ihre Zeit auf Erden ist nun deutlich begrenzt. Iffi entschließt sich, für immer zurück zu den Energys zu gehen. Da sie diesmal aber ihre sterbliche Hülle zurücklassen muss, ist es ein Abschied für immer. Iffi kann nicht ein zweites Mal als Mensch zur Erde zurückkehren.

Bei den Energys bekommt sie die Aufgabe, als Supervisor über ihren Planeten zu wachen. Iffi wird zur Schutzpatronin Ahmeds, dem zukünftigen Erben eines milliardenschweren Imperiums auf der Erde. Ahmed hat eine ganz besondere Aufgabe zugeteilt bekommen und sieht turbulenten und traurigen Zeiten entgegen. Iffi ist häufig an seiner Seite, bewahrt ihn immer öfter vor Anschlägen und hilft ihm, wo sie kann. Denn Ahmed kämpft an vielen Fronten. Gegen Gewalt, Korruption, Armut und falsch verstandene Religion.

Günter J. Epperts "Iffi und der Planet Erde" behandelt viele verschiedene Themen. Die Geschichte ist fiktiv und phantastisch und doch absolut realitätsnah. Die Menschheit wird unter die Lupe genommen - mit all ihren Schwächen. Vorrangig geht es um Muslime und die Bereitschaft, für ihren Glauben zu töten und zu sterben. Aber auch um soziale Konflikte. Der Autor besticht mit einem soliden Wissen und einem geradlinigen Erzählstil. Der Roman ist spannend wie ein Krimi, mitunter tabulos wie ein Thriller und informativ wie ein Sachbuch. Die phantastischen Elemente schmälern keineswegs den Inhalt. Denn so (oder so ähnlich) könnte es tatsächlich einmal auf der Erde zugehen. Ebenso grandios sind die Dialoge. Es geht um die Menschen und ihre Probleme, die sie schon seit Ewigkeiten haben: nämlich die Unfähigkeit der Kommunikation, das Machtstreben, aber auch die Frage danach, warum die Menschheit sich so gerne organisiert, beispielsweise in Vereinen und Glaubensgemeinschaften.

Dieser Roman ist der zweite Teil und Nachfolger von "Iffi und die Energys". Doch ist er in sich abgeschlossen und sehr gut zu lesen, auch ohne das Wissen aus dem Vorgänger. Dieser Band enthält keine Längen und hangelt sich gekonnt am roten Faden entlang. Alle Protagonisten werden in sich glaubwürdig dargestellt, sind sympathisch und bleiben sich treu. Dieser Roman ist rundherum interessant von der Thematik her und absolut empfehlenswert. Geeignet für eine breit gefächerte Leserschaft.

Tanja Küsters
30.11.2009

 
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Das Buch:

Günter J. Eppert: Iffi und der Planet Erde

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Neckenmarkt: Novum Verlag 2008
431 S., € 18,40
ISBN: 978-3-85022-277-8

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