Romane
Ein Historienschmöker der einsamsten Spitzenklasse, definitiv das Beste vom Besten im Bücherregal
London, 1615: Frances Howard ist atemberaubend schön, der ganze Königshof liegt ihr zu Füßen. Doch ihre Vergangenheit lässt sich nicht ungeschehen machen - und um ihr neues Leben zu schützen, würde sie alles tun. Doch für ihr Glück muss die Frau viel durchleiden. 16-Jährig wird sie mit dem 3. Earl of Essex verheiratet. Die Ehe hat politische Hintergründe. Die Familie Howard erhofft sich Macht und eine bessere Stellung innerhalb der englischen Gesellschaft. Doch es sind schwere Jahre für Frances. Essex zeigt sich aus psychischen oder physischen Gründen nicht in der Lage die Ehe zu vollziehen. Frances bezichtigt man der Hexerei. Sie wendet sich indes einem anderen Mann zu und geht eine Beziehung zu Robert Carr ein, ein Favorit des Königs.
Dann der Skandal, der ganz London erschüttert: Frances wird wegen eines furchtbaren Verdachts verhaftet und in den Tower gebracht. Der Vorwurf: Mord! Sie soll den im Tower einsitzenden Thomas Overbury mithilfe von Gift getötet zu haben. Overbury war ein Vertrauter von Carr gewesen und hat sogar dessen anfängliche Annäherung an Frances Howard gefördert. Er lehnte aber eine weitergehende Beziehung zwischen beiden ab. Angeblich sahen Carr und Frances in Overbury eine Bedrohung ihrer Heiratspläne und ihre damit verbundenen politischen Ziele. Sollte man sie schuldig sprechen, droht der jungen Frau die Hinrichtung. Ihre letzte Hoffnung ist König James I. Doch hat sie dessen Gunst inzwischen verloren. Frances' Schicksal scheint besiegelt, oder?!
Auch Frances' Ehemann Robert Carr ist angeklagt. Aus den ehemals Liebenden werden plötzlich Gegner, denn beide wissen, dass nur einer mit dem Leben davonkommen wird ...
Literatur, die mit zum Besten vom Besten im Bücherregal gehört - mit den Büchern von Elizabeth Fremantle bekommt man einen Genuss ohnegleichen in die Hände. Diese rauben einem den Atem über viele, viele Stunden lang. Denn jede Seite ist packend. "Im Schatten der Macht" auch nur für einen kurzen Augenblick wegzulegen, ist schier unmöglich. Die Story um Countess Frances Howard zieht einen mit allen Sinnen in den Bann. Man liest und liest und fühlt sich ganz berauscht von der Handlung, noch mehr aber von Fremantles schriftstellerischem Können. Sie braucht einem Vergleich mit einer Philippa Gregory oder gar einem Ken Follett nicht zu scheuen. Ihr Talent ist nicht nur unübertrefflich, sondern darüber hinaus auch umwerfend genial. Chapeau!
Jeder Roman aus Elizabeth Fremantles Feder bedeutet ein Historienerlebnis par excellence. Mit "Im Schatten der Macht" entführt die Autorin ihre Leser an den englischen Königshof unter James I. und widmet sich einem der aufregendsten Skandale dieser Zeit. Ohne jeden Zweifel: Die Britin schreibt spannend, leidenschaftlich und fesselnd vom ersten bis zum letzten Satz. Ihre Geschichten sind allesamt und sonders absolute Meisterwerke der Erzählkunst. Die vorliegende hat außerdem die Suchtwirkung von Drogen. Einfach nur grandios!
Susann Fleischer
16.08.2021