Romane
Fantasy, die alles, aber ganz sicher nicht nullachtfünfzehn ist
Einst war die Welt von Zaubern durchdrungen. Bis Wissenschaft und Aufklärung die Magie als gefährlichen Aberglaube einstuften und die sogenannten Mageus zu Ausgestoßenen erklärten. Seitdem herrscht Krieg zwischen dem mächtigen Orden Ortus Aurea und den Mageus, darunter die junge Esta. Sie fristet wie ihre Freunde ein Schatten-Dasein im Untergrund. Viele suchen Schutz und Hoffnung auf ein besseres Leben in New York; nichtsahnend, dass sie dort erneut zu Gefangenen werden. Denn jeder, der die Stadt betritt, kann aufgrund der magieverzehrenden Schwelle nicht mehr gehen. Diese Grenze hat manchem Mageus das Leben gekostet. Sie muss endlich zerstört werden. Doch es gibt nur wenige Magier, die mächtig genug für solch eine Tat sind, darunter der Mentor der zeitreisenden Diebin Esta.
Um die Macht des Ordens endlich zu brechen, wird Esta ins Jahr 1901 geschickt, wo sie ein Buch stehlen soll. Dabei gerät sie in ein riskantes Spiel aus Lügen und Täuschungen. Esta schließt sich einer Gang von Magiern an, die wie sie den Orden bekämpfen. Sie gewinnt deren Vertrauen und mehr - weiß jedoch, dass sie jeden in der Vergangenheit betrügen muss, wenn sie die Zukunft retten will. Viel Zeit bleibt ihr allerdings nicht. Da wird sie an den Illusionskünstler Harte "ausgeliehen". Er ist zu dieser Zeit als jemand bekannt, der die okkulten Mächte beherrschen kann und zudem Aufführungen veranstaltet. Was Esta (noch) nicht an: Er ist ebenfalls hinter das Rätsel des Ars Arcana hinterher, genauso wie Dolph, der getrieben ist von schlimmen Schuldgefühlen und damit eine Gefahr für Esta ...
Unterhaltung, die begeistert über alle Maßen - nichts berauscht einen grandioser als Lisa Maxwells Fantasy. Diese macht noch mehr high als Kokain und Heroin zusammen eingenommen. Und sie nimmt außerdem alle Sinne vollkommen gefangen. Ihre Bücher muss man lesen, unbedingt! "Der letzte Magier von Manhattan" ist einfach nur der absolute Wahnsinn, definitiv ein Knaller, sogar Geniestreich unter den Neuerscheinungen der letzten Jahre. Während der Lektüre wird es so spannend und magisch wie bei einem Alex-Verus-Abenteuer, allerdings mit der Atmosphäre von Charles Dickens' "Oliver Twist". Das ist Lesekino in brillantester Hollywood-Blockbusterqualität. Die Autorin schreibt einen Fantasyhit, wie es ihn seit J.K. Rowlings Harry-Potter-Saga nicht mehr gegeben hat. Einfach nur wow, wow, wow!
Chapeau, vor Lisa Maxwells Schreibkönnen! Es ist absolut grandios bis zum letzten Satz. Es raubt einem nicht nur den Atem, sondern haut einen glatt um. Mit "Der letzte Magier von Manhattan" gelingt der US-Amerikanerin ein großer literarischer Wurf. Der erste Band der "Die Rätsel des Ars Arcana"-Dilogie ist Fantasy mit ungeheurer Sogkraft. Sich dieser zu entziehen, ist schier unmöglich. Maxwell ist eine Schriftstellerin, die ihresgleichen sucht. Die Geschichten aus ihrer Feder sind ein echtes Highlight zwischen zwei Buchdeckeln. Echt grandios, bis zum letzten Satz!
Susann Fleischer
10.02.2020