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Historie und Fantasy verwebt zu einem flirrenden Geflecht

Im Jahr 47 nach Christus besetzt Rom das südöstliche Britannien. Während die Siedlungen der Kelten brennen, hält sich die junge Ailia in den walisischen Bergen versteckt, nachdem sie die Bewohner ihres Dorfes in den Tod geschickt hat. Ailia ist eine Kendra, eine Gereiste, die zwischen den Welten wandern kann. Doch nun muss Ailia zu den Menschen zurückkehren und an der Seite von Kriegsfürst Caradog kämpfen. Denn dieser ist der einzige, der die Römer zu besiegen vermag - doch nur, wenn Ailia ihm ein einzigartiges Geschenk macht: die magischen Lieder ihres Volkes. Denn wenn es Ailia und Caradog gelingt, die Macht der Vergangenheit gegen die Feinde aus der Gegenwart heraufzubeschwören, kann das Britannien der Legenden überleben.

Um ihrem Land und den anderen Stämmen Freiheit zu bringen, muss Ailia einen hohen Preis bezahlen. Sie soll Caradog heiraten und mit ihm die Ehe vollziehen. Ailia gerät in einen emotionalen Zwiespalt. Denn Caradog ist bereits Euvrain versprochen. Ihr gehört sein Herz, nicht Ailia. Der Kummer über ihre unerwiderte Liebe droht Ailia aufzufressen. Und er könnte den Krieg ernsthaft in Gefahr bringen. Plötzlich wird Ailia nicht mehr von Visionen heimgesucht. Das Wissen der Mütter und deren Willen bleiben ihr verschlossen. Also sieht die Kendra keinen anderen Ausweg, als an Caradog zu glauben und gemeinsam mit ihm zu versuchen, die Stämme auf ihre Seite zu ziehen. Auch wenn dies der Untergang des alten Britanniens bedeuten sollte ...

Unterhaltung, die noch mehr high macht als Drogen - Ilka Tampke schreibt Literatur mit berauschender Wirkung. Ihre Romane sind absolut grandios vom ersten bis zum letzten Satz. Diese bedeuten historische Fantasy, die auch der Feder einer Diana Gabaldon oder Marion Zimmer-Bradley entstammt sein könnten. Kaum einen aufgeschlagen, unternimmt man eine unvergessliche, besonders fesselnde Reise in die Vergangenheit. Mit "Die Hüterin der Lieder" gelingt der Autorin ein Lektüreerlebnis, das alle Sinne über viele Stunden lang vollkommen gefangen nimmt. Keltische Legenden erwachen zum Leben: Noch nie wurde dieses beliebte Zeitalter so opulent erzählt. Hier erfährt man Schreibkunst auf höchstem Niveau. Definitiv ein Juwel im Bücherregal!

Mit "Die Hüterin der Lieder" beweist Ilka Tampke eindrucksvoll: Sie ist ein Ausnahmetalent unter den Schriftstellerinnen Australiens. Ob ihres Könnens verschlägt es einem den Atem, sogar die Sprache. Und ihre Bücher versetzen den Leser in einen Rausch ohnegleichen. Das vorliegende bedeutet Fantasy, der man partout nicht widerstehen kann oder will. Was man hier in die Hände kriegt, ist darüber hinaus ein Historienhighlight von herausragender Qualität. Einfach nur Genuss pur!

Susann Fleischer
04.11.2019

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