Romane

Ein Juwel der Literatur, von geradezu kostbarster Schönheit

Matteo Zevi ist kein Mann von Traurigkeit. Das weiß seine Frau Federica nur zu gut. Mit Anfang zwanzig lernte sie ihn im Skiurlaub kennen und lieben. Zehn Jahre führten die beiden eine glückliche Ehe, bis er die Flucht ergriff und in Kalifornien, fernab von Federica sowie ihren Kindern Martina und Giorgio, ein zweites Leben begann. Nun, sechzehn Jahre später, will er in den Schoß der Familie zurückkehren. In Rom hofft er auf einen Neuanfang, zudem auf eine Versöhnung mit Tochter und Sohn. Aber die haben mit eigenen Problemen schwer zu kämpfen. Martina fühlt sich in ihrer Ehe eingezwängt. Gatte Lorenzo hält sie, so jedenfalls empfindet es Martina, an der kurzen Leine. Dabei dürstet es sie nach Freiheit und nach der großen Liebe an der Seite ihrer Schwägerin.

Giorgio derweil hat alle Hände voll zu tun, seit die feine Gesellschaft in seinem Restaurant ein und aus geht. Dabei braucht Freundin Sara seine Hilfe. Sie ist in anderen Umständen. Eigentlich ein Anlass zur Freude, aber der Nachwuchs war nicht geplant. Außerdem gilt Sara mit über 30 Jahren als Spätgebärende, damit zur Risikogruppe unter den Schwangeren. Sie und Giorgio streiten sich die meiste Zeit des Tages, vor allem über Matteo. Giorgio will seinen Vater nicht einmal hören, geschweige denn sehen. Aber Sara interveniert zwischen den beiden. Und auch Martina und Matteo nähern sich einander langsam an. Eine Versöhnung scheint greifbar. Dann bahnt sich ein Drama an. Als ein Unglück sie alle ins Bodenlose stürzt, verkehrt sich die Posse in eine handfeste Tragödie ...

Unterhaltung, die einen ganz schwindelig macht - Alessandro Piperno ist ein Schriftsteller, der seinesgleichen sucht. Er beherrscht die Erzählkunst so grandios wie nur wenige andere seiner Zunft. Die Geschichten aus seiner Feder bedeuten ein Lesegenuss auf höchstem Niveau, außerdem ein Gefühlsrausch ohnegleichen. Was man mit "Wo die Geschichte endet" in die Hände kriegt, ist Literatur der verführerischsten Sorte. Dieser zu widerstehen, ist schier unmöglich! Ab dem ersten Satz erliegt man dieser mit allen Sinnen. Denn hier erfährt man ein Lesevergnügen voller Emotionen, aber auch mitreißender Leidenschaft bis zum letzten Satz. Der italienische Autor schreibt absolut überwältigend sowie betörend. Seine Romane sind besonders seltene Juwelen in jedem Bücherregal.

Die Werke von Alessandro Piperno lohnen unbedingt eine Entdeckung. Denn in diesen steckt unwiderstehlich schönstes Lesekino, wie es einzig noch einem Julian Barnes gelingen könnte. "Wo die Geschichte endet" rührt zu Tränen. Und es bricht einem das Herz. Solch eine Lektüre bringt Frauen, aber auch Männer zum Strahlen wie kaum etwas anderes.

Susann Fleischer 
06.05.2019

 
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Das Buch:

Alessandro Piperno: Wo die Geschichte endet. Aus dem Italienischen von Barbara Kleiner

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München: Piper Verlag 2019 304 S., € 22,00 ISBN: 978-3-492-05868-1

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