Romane

Ein Märchen aus alter Zeit , ein echtes Schmuckstück fürs Regal

"Beren und Lúthien", J.R.R. Tolkiens schönste Geschichte, ist in nicht endgültiger Form Bestandteil des "Silmarillion", des "Buchs der Verschollenen Geschichten" und des "Leithian Liedes". Sohn Christopher Tolkien hat versucht, die Erzählung von Beren und Lúthien aus dem umfangreichen Werk, in das sie eingebettet ist, herauszulösen. Er gibt sie mit den Worten seines Vaters wider: zunächst in ihrer ursprünglichen Form, dann gemäß späteren Texten. Die hier erstmals zusammen präsentierten Texte enthüllen Aspekte, die, sowohl was die Handlung als auch was die erzählerische Unmittelbarkeit anbelangt, später verlorengegangen sind. Speziell für diese Ausgabe hat der bekannte Künstler Alan Lee zahlreiche Farbgemälde und Zeichnungen geschaffen.

Etwa 6.500 Jahre vor dem Ringkrieg, im mythischen Ersten Zeitalter von Mittelerde: Die Liebe von Beren und Lúthien überschattet ein dramatisches Schicksal. Sie gehört den unsterblichen Elben an, während er ein Sterblicher ist. Eine verbotene Verbindung, die das Schicksal der Welt stark beeinflusst. In seiner tiefen Abneigung gegen alle Menschen zwingt Lúthiens Vater, ein großer Elbenfürst, Beren eine unlösbare Aufgabe auf: Bevor dieser Lúthien heiraten darf, muss er von Melkors Krone einen Silmaril rauben. Unerschrocken macht sich Beren auf den Weg. Da setzt Melkor, auch Morgoth, der "Schwarze Feind" genannt, die fürchterlichsten Kreaturen - skrupellose Orks und schlaue Wölfe - gegen Beren ein. Aber die Liebe zwischen Lúthien und Beren reicht buchstäblich über den Tod hinaus.

Eine Liebesgeschichte, so tragisch-schön wie die von William Shakespeares "Romeo und Julia" - "Beren und Lúthien" zeugt von betörenden Emotionen und außerdem ganz großer Erzählkunst. J.R.R. Tolkien ist der beste Fantasyautor der Welt. Seine Bücher, insbesondere die "Der Herr der Ringe"-Trilogie, sind ein Muss in jedem Bücherregal. Sie bedeuten Literatur auf höchstem Niveau. Nach nur wenigen Sätzen fühlt man sich regelrecht berauscht von diesen. Der britische Schriftsteller kann schreiben wie nur die wenigsten seiner Zunft. Solch ein Lesevergnügen wie mit Tolkiens Werken haut einen glatt um. Nach der Lektüre fällt es einem schwer, wieder in die Realität zurückzukehren. Am liebsten möchte man für immer in Mittelerde verweilen.

Etwas Besseres als J.R.R. Tolkiens Geschichten kann man definitiv nicht in die Hände kriegen. In diesen steckt Unterhaltung, die sogar jeden Hollywood-Fantasyblockbuster glatt in den Schatten zu stellen vermag. "Beren und Lúthien" nimmt den Leser ab dem ersten Satz vollkommen gefangen.

Susann Fleischer
24.07.2017

 
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Das Buch:

J.R.R. Tolkien: Beren und Lúthien. Aus dem Englischen von Helmut W. Pesch und Hans-Ulrich Möhring

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Stuttgart: Klett-Cotta Verlag 2017
304 S., € 22,00
ISBN: 978-3-608-96165-2

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