Romane
Brillantes Hollywood-Fantasykino made in Neuseeland
Urte, Juness 929: Die Mondflut ist auf dem Höhepunkt. Der Kriegszug scheint ganz nach Plan zu verlaufen. Durch das Komplott von Shaliyah konnte Pallas sich seines Erzrivalen Echor Borodium entledigen, während General Kaltus Korion, Oberbefehlshaber der rondelmarischen Armee, Sieg um Sieg erringt. Selbst Javon scheint unter Kontrolle. Alles ist bereit für die Endphase, nur die Skytale bleibt verschollen. Diese ist im Besitz des Magiers Alaron und des früheren Marktmädchens Ramita. Sie sind auf der Flucht vor der Seelentrinkerin Huriya und dem Inquisitor Malevorn. Sollten sie der Skytale des Corineus tatsächlich habhaft werden, steht der Welt das Schlimmste bevor. Die Macht, die von dem uralten Artefakt ausgeht, kann den Krieg beenden oder die Welt zerreißen.
Bald entscheidet sich das Schicksal der Welt, denn Alaron und Ramita konnten die Skytale tatsächlich entschlüsseln. Auf ihrem Weg zum Großwesir Hanouk geschieht die Katastrophe: Huriya und Malevorn, die inzwischen gemeinsame Sache machen, überfallen Alaron und Ramita und stehlen die Skytale. Ramita und Alaron nehmen die Verfolgung auf. Doch die Reise durch das kriegsgebeutelte Land birgt viele Gefahren. Indes zieht das Heer des Schlachtmagus Ramon wieder Richtung Leviathanbrücke, die in wenigen Wochen erneut in den Fluten versinken wird. Aber Ramons Plan geht nicht auf, und seine Truppen drohen, auf Feindesgebiet festzusitzen. Derweil kommen Elena und Kazim sich näher, als gut für sie ist. Für ihre Leidenschaft nehmen sie sogar ihr Verderben in Kauf.
Gurvon Gyle, Anführer der Söldnergruppe "Graue Füchse" und Spion im Dienste von Königin Cera Nesti, sieht hingegen seine Macht immer weiter schwinden. Cera wird wegen des Mordes an ihrem Ehemann zum Tode verurteilt. Niemand ahnt von Gurvon Gyles Rolle in diesem Ränkespiel, zumindest noch nicht. Und dann ist da noch Cym, die in die Fänge der Seelentrinker geraten ist. Zwar kann sie sich befreien und mit Zaqri fliehen, aber in Sicherheit ist sie nirgends. Man macht Jagd auf sie. Und sollte man die beiden jemals finden, steht ihnen etwas Fürchterliches bevor als ein gnädiger Tod. Auf den Kontinenten Yuros und Antiopia werden zahlreiche Kämpfe ausgefochten, aber es sind die emotionalen, die den Beteiligten alles abfordern ...
"Die Brücke der Gezeiten" - geniale Fantasy, wie sie einst J.R.R. Tolkien mit seiner "Der Herr der Ringe"-Trilogie, Trudi Canavan und wenigen anderen gelungen ist. David Hair hat sich mit diesem Epos an die Spitze von Neuseelands Autoren geschrieben. Seine Romane sind so gut, dass es die Leser nicht nur ein-, zwei- oder dreimal, sondern garantiert mehrere Male hintereinander umhaut. "Der unheilige Krieg" ist das Werk aus der Feder eines Meisters seines Fachs. Kaum jemand kommt gegen Hair an. Seine Geschichten stellen (fast) alles andere glatt in den Schatten. Stunden-, tagelang liest man Satz für Satz und vergisst neben dem Atmen auch zu essen, zu trinken oder gar zu schlafen - kurzum: einfach alles um sich herum. Die Story fesselt einen gnadenlos.
David Hair ist ein genialer Weltenschöpfer. Seine Bücher bedeuten Fantasyliteratur der internationalen Spitzenklasse. "Die Brücke der Gezeiten" zählt zu den absoluten Highlights in jedem Bücherregal. Dank diesen kriegt man ein Leseerlebnis mit "Wow!"-Effekt in die Hände. Teil sechs, "Der unheilige Krieg", ist noch besser als die Vorgängerbände. Zwischen zwei Buchdeckeln stecken jede Menge Spannung, Emotionen und Phantasie. Unbedingt mehr, viel, viel mehr!
Susann Fleischer
31.07.2017