Krimis & Thriller

Ein Roman von Dora Heldt - und der Lesespaß findet so schnell kein Ende!

Mal abgesehen von ein paar harmlosen Autounfällen oder Fahrraddiebstählen hat die Sylter Polizei wenig Arbeit auf dem Schreibtisch liegen. Doch das ändert sich, als Einbrecher auf der Insel ihr Unwesen treiben. Plötzlich ist es vorbei mit der Inselruhe. Nicht die millionenschweren Luxusvillen der Touristen werden überfallen, sondern die Häuser ganz normaler Inselbewohner. Polizeiobermeisterin Maren Thiele und ihr Kollege Robert tappen im Dunkeln. Jede noch so heiße Spur erweist sich schließlich als Sackgasse. Derweil muss Karl Sönnigsen, Hauptkommissar a.D., mit ansehen, wie sein Nachfolger Runge den Fall zu vermasseln droht. Das darf er nicht zulassen. Da die Polizei seine Hilfe nicht will, stellt Karl kurzerhand ein mit allen Wassern gewaschenes Ermittlerteam auf die Beine.

Mit seinem Freund Onno, Chorschwester Inge und Strohwitwe Charlotte macht sich Karl an die Nachforschungen. Sie vernehmen Zeugen und stellen sogar Beweismaterial sicher. Aber trotzdem können die vier einen Täter nicht dingfest machen. Da wird Jutta Holler tot in ihrem Haus aufgefunden. Alle Zimmer sind verwüstet. Offenbar waren auch dieses Mal die Einbrecher am Werke und haben eine Grenze überschritten. Aber nur selten ist alles so, wie es auf dem ersten Blick scheint. Dies muss insbesondere Maren Thiele, die Tochter von Karls Freund Onno, schon bald erkennen. Ihre Abneigung gegen Kollege Robert bringt Maren in so manche Schwierigkeiten. Dabei waren sich die beiden bereits einmal zuvor sehr, sehr nahe. Bevor sie erneut im Bett landen, müssen sie allerdings einen Mörder fassen...

Deutschlands Krimiautoren müssen sich warm anziehen, denn jetzt kommt Dora Heldt und bringt frischen Wind in das Genre. Mit ihrem Krimidebüt begeistert die Hamburgerin den Leser über alle Maßen. Ab der ersten Seite von "Böse Leute" hat so etwas wie Langeweile definitiv keine Chance. Hier findet man zwischen zwei Buchdeckeln spannenden wie kurzweiligen Lesespaß à la Klaus-Peter Wolf oder Gisa Pauly. Kein Wunder, dass man das vorliegende Buch gar nicht mehr weglegen kann oder will. Kaum mit der Lektüre begonnen, gibt es für den Leser kein Halten mehr. Besser kann man seine Zeit nicht verbringen als mit Heldts Romanen. Diese sind so ziemlich das Amüsanteste, was man überhaupt in die Hand bekommen kann - und außerdem sorgen sie für beste Laune über viele, viele Stunden und Tage.

Unterhaltung, die so genial ist, dass es den Leser einfach nicht mehr auf der Couch hält - gegen Karl Sönnigsen und seine Freunde hätte nicht einmal ein "Tatort"-Kommissar eine Chance. Das findige Rentnerquartett zeigt in "Böse Leute", dass man selbst im höheren Alter noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Dora Heldt versteht es einfach, den Leser immer wieder zu überraschen, und zwar mit Literatur, die alles andere als nullachtfünfzehn ist.

Susann Fleischer
21.03.2016

 
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Das Buch:

Dora Heldt: Böse Leute.

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München: dtv 2016
448 S., € 14,90
ISBN: 978-3-423-26087-9

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