Krimis & Thriller

Eine Krimireihe , die hochgradig süchtig macht

Florenz im ausgehenden 15. Jahrhundert: In der Stadt treibt ein Mörder sein böses Unwesen und versetzt die Bürger in Angst und Schrecken. Bei dem ersten Opfer handelt es sich um einen Priester aus Pater Angelicos Kloster. Dessen Leichnam schockiert sogar den erfahrenen Freizeitermittler zutiefst, denn der Täter scheint keinerlei Gnade zu kennen. Der Verweis auf eine Bibelstelle lässt endgültig keine Zweifel daran, dass es sich bei der Tat um einen kaltblütigen Mord aus religiösen Gründen handelt. Allem Anschein nach führt die Spur zu den Sieben Todsünden - in diesem Fall die Wollust, die dem Priester das Leben gekostet hat. Alles deutet darauf hin, dass der Tote der Sodomie frönte und dafür nun büßen musste.

Pater Angelico tappt genauso im Dunkeln wie die Polizei, denn es finden sich am Ort des Verbrechens keinerlei Hinweise darüber, wer der Mörder sein könnte. Prior Vincenzo Bandelli drängt jedoch auf eine rasche Lösung des Falles und bringt damit den Dominikanermönch in ziemliche Schwierigkeiten. Dann geschieht ein zweiter Mord und der Druck auf Pater Angelico wird immer größer. Diesmal handelt es sich um eine Frau, die sich der Völlerei schuldig gemacht hat. Schon bald hat Pater Angelico einen schrecklichen Verdacht: Ein "Todesengel" scheint gefallene Mitmenschen zu richten - und hat seine Mission noch längst nicht beendet. Sein nächstes Opfer hat er bereits ins Visier genommen. Nur ahnt Pater Angelico nichts von der Gefahr, die ihn bedroht ...

Rainer M. Schröder schickt den Leser mit "Der Todesengel von Florenz" auf eine abenteuerliche Reise in das Italien der Renaissance und bereitet ihm einen Genuss, der einfach unschlagbar gut ist und für den man glatt einen Mord begehen könnte - zumindest einen im Geiste. Mit Pater Angelico schickt Rainer M. Schröder gegen das Böse einen Ermittler ins Rennen, wie es ihn noch nie gegeben hat und vermutlich nie wieder geben wird. Noch während der Lektüre lechzt man nach einem dritten Fall für den Malermönch und hofft, dass in der Toskana das Töten niemals ein Ende finden möge. Kein Wunder, denn dem deutschen Autor ist nach "Die Farben von Florenz" abermals ein Krimi ganz im Stile von Umberto Ecos "Der Name der Rose" gelungen.

Von solch einem Vergnügen wünscht man sich baldmöglichst einen Nachschlag. Und das nicht nur, weil "Der Todesengel von Florenz" perfekter Filmstoff ist. Die Story ist spannend von der ersten bis zur letzten Seite, ziemlich actionreich und absolut unterhaltsam - eben (Lese-)Spaß vom Feinsten. Rainer M. Schröder schafft hier ein Erlebnis, das absolut umwerfend schön ist. Diese Krimireihe ist besser als jede Droge und haut den Leser wahrlich aus den Socken. Kurzum: ein amüsantes Vergnügen mit hohem Suchtfaktor!

Susann Fleischer
08.07.2013

 
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Das Buch:

Rainer M. Schröder: Der Todesengel von Florenz. Pater Angelicos neuer Fall

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München: Knaur Taschenbuch Verlag 2013
400 S., € 9,99
ISBN: 978-3-426-50991-3

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