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Krimis & Thriller

Eine Anwältin auf den Spuren eines Verbrechens

Milena Lukin lebt mit ihrem Sohn in Belgrad und verdient ihr Geld als Spezialistin für internationales Strafrecht. Ihr Beruf und ihre zahlreichen Erfahrungen mit schwierigen Fällen sind schließlich auch der Grund, weshalb Milenas Kollege, der Anwalt Sinisa Stojkovic, sie verzweifelt um Hilfe bittet. Er wurde gebeten, den Todesfall zweier junger Soldaten aufzuklären. An Selbstmord glauben die Eltern von Nenad Jokic und Predrag Mrsa nicht, denn dafür ist die ganze Angelegenheit viel zu mysteriös. Die beiden haben viele Jahre in einer serbischen Eliteeinheit gedient, bis sie plötzlich tot aufgefunden werden - angebliche Todesursache: ein unehrenhaftes Selbstmordritual. Das Militärgericht stellt die Ermittlungen schließlich ein.

Aber zum Glück gibt es Menschen wie Milena, die niemals aufgeben - erst recht nicht, wenn der Instinkt ihnen sagt, dass an dieser ganzen Sache etwas faul ist. Zu dieser Erkenntnis kommt sie jedenfalls aufgrund neuer Erkenntnisse. So findet die gefragte Rechtsanwältin heraus, dass aufgrund des Eintrittswinkels der Patronen Selbstmord definitiv ausgeschlossen werden kann. Aber was ist bloß auf dem Militärgelände Topcider geschehen? Ein Gespräch mit dem Oberst soll Aufschluss darüber geben. Doch dieser schweigt beharrlich. Nur zufällig erfährt Milena, dass die beiden Gardisten etwas gesehen haben müssten, was sie nicht hätten sehen dürfen. Kompliziert wird die Recherche nach der wahren Todesursache, als jener Oberst plötzlich ebenfalls tot aufgefunden wird. Milena muss sich eingestehen, dass sie sich in Lebensgefahr befindet ...

Ein (Polit-)Krimi von zwei deutschen Autoren, der im fernen Balkan spielt - eine gewagte Idee, deren Umsetzung durch Christian Schünemann und Jelena Volic allerdings vollkommen gelungen ist. Die erste Gemeinschaftsarbeit der beiden, "Kornblumenblau", bedeutet amüsanten (Lese-)Spaß, der mit reichlich Spannung und Gefühl daherkommt und fesselnd ist bis zum Schluss. Dieser Roman haut die Leser gleich reihenweise um und schenkt ihnen Unterhaltung, wie man sie nur selten erleben darf. Bei der Lektüre muss mit Überraschungen gerechnet werden, denn die beiden Autoren haben ihrem Einfallsreichtum freien Lauf gelassen - Gott sei Dank. Hier wird nämlich ein Vergnügen geschaffen, das die Neugierde auf mehr weckt.

Der Ermittlerin Milena Lukin kann kein Leser widerstehen. Bereits während der Lektüre von "Kornblumenblau" hofft man auf weitere Fälle für die äußerst sympathische wie clevere Rechtsexpertin, die ihre Spürnase aus nichts heraushalten kann. Die Co-Operation zwischen Christian Schünemann und Jelena Volic findet hoffentlich kein schnelles Ende, denn die Romane der beiden Autoren besitzen absolutes Kultpotenzial bei Krimifans - und bei allen anderen ebenso.

Susann Fleischer
06.05.2013

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