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Ein Frisör auf detektivischen Abwegen

Der deutsche Starfigaro Tomas Prinz weilt im fernen London, wo am Abend sein Haarmodel einen denkwürdigen Auftritt hinlegen soll. Schließlich gilt der Münchner Frisör als Koryphäe auf seinem Gebiet und setzt die Trends in der Haarmode. Eine Katastrophe bahnt sich allerdings an, als sich das Model bei der Generalprobe den Fuß verstaucht und so für die Show ausfällt, denn sie kann wohl kaum das Werk des Meisters humpelnd auf der Bühne präsentieren. Hilfe naht, als Prinz die etwas chaotische, verträumt-naive Engländerin Rosemarie über den Weg läuft. Eigentlich soll sie mit Prinz nach München reisen, um dort als Au-Pair auf seine Nichte und seinen Neffen aufzupassen. Vorher legt sie aber noch eine erstklassige Show auf der Londoner Bühne hin, die Prinz und seine Angestellten glatt umwirft.

In München angekommen, nimmt Tomas Prinz sein ach so alltägliches Leben wieder auf. Er schneidet seinen gut betuchten Kunden die Haare, vermisst seinen in Russland weilenden Freund Aljoscha aufs Schmerzlichste und geht abends auch ganz gerne mal weg. Da ist in Prinz´ Leben eigentlich kein Platz für ein neues Abenteuer, aber Rosemarie fegt wie ein Orkan hindurch, sodass Prinz nichts anderes übrig bleibt, als sich neu einzurichten.

So geht er mit seiner neuen guten Freundin in die Münchner Uni, um dort der Antrittsvorlesung der Anglistik-Professorin Mara Markowski zu lauschen. Rosemarie gibt sich nämlich nicht nur mit ihrem Job als Au-Pair zufrieden, sondern strebt Höheres an, sodass sie sich an der Uni für ein Studium einschreibt. Und eigentlich könnte alles wunderbar sein, wenn nicht eines Tages der Dekan, Mara Markowskis Ehemann, tot aufgefunden werden würde. Die Polizei hat schnell Rosemarie in Verdacht, die weitaus mehr für ihre Professorin zu empfinden scheint als nur Hochachtung. Prinz hingegen kann den Argumenten der Polizei nicht recht folgen und glaubt an Rosemaries Unschuld. Da ist es schnell geschehen, dass sich der Frisör daranmacht, seinen nunmehr dritten Fall zu lösen. Ob ihm das wohl gelingen wird? Man darf gespannt sein.

Christian Schünemann hat mit seinem neuesten Buch "Die Studentin. Der dritte Fall für den Frisör" einen exzellenten Krimi um Tomas Prinz geschrieben, der Vergleiche mit den Vorgängern "Der Frisör" und "Der Bruder. Ein Fall für den Frisör" nicht zu scheuen braucht. Die äußerst sympathisch gestalteten Figuren, insbesondere Tomas Prinz und Rosemarie, nehmen den Leser für sich ein, sodass man den inneren Zwiespalt Prinz´ glaubhaft miterlebt, als sein bester Freund ihn bittet, der Vater seines Babys zu werden, weil er selbst zeugungsunfähig, der Wunsch nach einer eigenen Familie aber übermächtig ist.

Mit viel Sinn für das Feine löst Prinz einen Fall, der der Polizei einige ungeklärte Rätsel aufgibt. Und das Schöne dabei ist, dass man als Leser hautnah dabei ist und Prinz´ Anspannung scheinbar selbst spürt. Da wünscht man sich, dass es bald einen vierten Fall für den Frisör geben möge oder es diesen Mann vielleicht auch in der Realität gibt, um mal eben schnell zu ihm nach München zu fahren und sich vom Meister persönlich die Haare schneiden zu lassen ...

Susann Fleischer
17.08.2009

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