Krimis & Thriller
"Das Mörderarchiv" geht in die zweite Runde, zum größten Glück und amüsant-spannendsten Spaß für den Leser
Mit untrüglichem Spürsinn, Hartnäckigkeit und ein bisschen Glück hat Annie Adams tatsächlich herausgefunden, wer ihre Tante Frances ermordet hat. Nun ist sie stolze Besitzerin von Gravesdown Hall, spielt Landleben und versucht sich eher schlecht als recht am Verfassen eines Krimis. Alles gut und schön, würde Annie nicht an einem nebligen Novembermorgen jener Wahrsagerin begegnen, die einst Tante Frances' Tod prophezeit hat. Peony Lane hat für Annie eine Nachricht: "Jemand hat Olivia Gravesdown umgebracht." Nun ist es an Annie herauszufinden, wer und warum. Doch dann kommt alles anders, als keine Geringere als Peony Lane tot und mit einem Dolch im Rücken tot in Annies Haus gefunden wird. Und plötzlich gilt die Krimischriftstellerin in der Schreibkrise als dringend tatverdächtig. Allerdings nicht für Detective Crane.
Um ihre Unschuld zu beweisen, bleibt Annie wohl oder übel nichts anderes übrig als auf eigene Faust zu ermitteln. Gott sei Dank hat sie Zugriff auf Tante Frances' Mörderarchiv. Noch besser wäre es jedoch, wenn deren Tagebücher vollständig vorhanden wären. Vielleicht steht in diesen des Rätsels Lösung drin. Doch offenbar ist jemand in Gravesdown Hall eingebrochen und hat die Schriftstücke an sich genommen. Annie braucht Hilfe; und zwar nicht nur von ihrer Freundin Jenny, sondern ebenfalls von Detective Crane, der von seinem Chef aufs Abstellgleis gestellt wurde. Zu dritt machen sie sich an die Ermittlungen à la Miss Marple und Hercule Poirot als Dream-Team. Als Täter infrage kommen so einige Leute; darunter Annies Cousin oder auch ihr Gärtner oder dessen Tochter. Oder vielleicht doch jemand ganz anderes?
Krimiunterhaltung, die vom ersten bis zum letzten Satz einen Riesen-Mordsspaß macht - das gelingt Kristen Perrin mit ihrer Reihe um Hobby-Detektivin Annie Adams und deren Mörderarchiv. Die Lektüre von Band zwei, "Der Tod, der am Dienstag kommt", bringt einen zum Strahlen und zum Grinsen noch breiter als ein Honigkuchenpferd. Crime-Time war noch nie so spannend-amüsant wie in diesem Fall. Diese Lektüre vertreibt eine Laus von der Leber und/oder Langeweile gleich auf der ersten Seite. Endlich kommt mal so richtig Stimmung in die Bude. Die Wahl-Britin kann schreiben, dass man sich aufs Genialste und Amüsanteste unterhalten fühlt; außerdem regelrecht berauscht. Ihre Krimis haben (ein bisschen) die Wirkung von Drogen. Da kann man es kaum erwarten, bis endlich eine Fortsetzung erscheint. Und solange liest man einfach die ersten beiden Teile immer und immer wieder.
Will man Krimiliteratur abseits des Mainstreams, so muss man zu einem Buch von Kristen Perrin greifen und darin lesen, bis es einen glatt vom Hocker haut. Das kann tatsächlich passieren; nämlich schon auf den ersten Seiten von "Das Mörderarchiv - Der Tod, der am Dienstag kommt". Diese Band beweist, dass Perrin alles andere als ein One-Hit-Wonder ist. Von ihr liest man gerne mehr, sogar viel, viel mehr. Und das, bis man sich ganz schwindelig fühlt und noch um einiges länger!
Susann Fleischer
03.02.2025