Krimis & Thriller
Krimiliteratur, die so anders ist als alles andere im Bücherregal: herrlich witzig und auf begeisterndem Niveau geschrieben
Der Melatenfriedhof in Köln, ein Ort der Ruhe und des Gedenkens, dient Friedhofsgärtner Konrad Leisegang seit vielen Jahren als Arbeitsplatz und Zufluchtsort gleichermaßen. Als er ein altes Grab abräumen will, stößt er jedoch auf etwas, das die Friedhofsruhe jäh durchbricht: eine zweite Leiche unter der ersten. Zeitgleich ereignet sich auf einem Flug von Bogotá nach Deutschland ein vermeintlich natürlicher Todesfall. Die Leiche wird in die Rechtsmedizin gebracht, die direkt an den Friedhof angrenzt. Kurz darauf wird der Wachmann des Instituts ermordet aufgefunden. Zufall? Konrad muss, unterstützt von dem aufgeweckten zehnjährigen Martin, tief in die Geheimisse seines grünen Paradieses eintauchen, um die beiden Fälle zu lösen. Ein alles andere als leichtes Unterfangen, oder?!
Trotz Martins höherem IQ - seines Zeichens: "er hatte zwei Klassen übersprungen, machte niemals Hausaufgaben, brachte dennoch reihenweise Einsen heim und wurde von seinen zwei bis drei Jahre älteren, teils mehrere Köpfe größeren Mitschüler gemobbt oder gemieden" - scheint dieser Fall ziemlich verzwickt zu sein. Selbst die Polizei, darunter echte KHK-Asse, tappt bei den Mordermittlungen im Dunkeln. Es gibt mehr Frage- als Ausrufezeichen. Dennoch kommt es für Konrad überhaupt nicht infrage, die Flinte ins Korn zu werfen. Vielmehr beschließt es, mal so richtig ins Horn zu blasen und deckt ein Netz aus düsteren Geheimnissen und Verbrechen auf, das Konrad selbst in allergrößte Gefahr bringt ...
Crime-Time, die die Lachmuskeln zum Erzittern bringen? Ein ziemlich schwieriges Unterfangen, das aber Thomas Krüger geradezu spielerisch meistert. Das hat es bereits vor Jahren mit seinen Erwin-Düsedieker-Krimis definitiv bewiesen. Nun legt es nach, indem er einen Friedhofsgärtner ermitteln lässt; und das recht erfolgreich. "Es rappelt in der Kiste" ist der erste Fall für Konrad Leisegang, aber hoffentlich längst nicht sein letzter. Diese Lektüre verspricht großartige Unterhaltung weit entfernt des Mainstreams. Da kann man kaum anders, noch breiter zu grinsen als ein Honigkuchenpferd. Hier ist Muskelkater vom Dauerschmunzeln garantier. Der deutsche Autor mischt das Krimigenre einmal mehr ordentlich auf, bringt frischen Wind rein. Dafür ein extragroßes DANKEschön!
Thomas Krüger gelingt mit seiner Reihe um den Friedhofsgärtner Konrad Leisegang Krimiliteratur der ebenso spannenden wie amüsanten Sorte. "Es rappelt in der Kiste" zu lesen, macht richtig großen Spaß; und das vom ersten bis zum letzten Satz sowie auch bei der wiederholten Lektüre. Das vorliegende Buch macht Schluss mit Langeweile nach nur wenigen Seiten, außerdem mit jeder Laus auf der Leber. Dank diesem kommt Schwung und gute Laune in das Leben des Lesers. Und das ist einfach nur toll, toll, toll!
Susann Fleischer
13.01.2025