Krimis & Thriller

Lorenzo Falcó: ein Geheimagent vom Kaliber eines James Bond im Dienste Generals Francisco Franco

Im Mai 1937 erhält Falcó einen neuen Auftrag: nach Paris reisen, Picassos Vertrauen gewinnen, dabei die Fertigstellung seines bedeutendsten Bildes sabotieren. Eine gefährliche Mission. Denn in Paris sind die, die weltvergessen feiern, die Künstler, Sammler, Tänzerinnen, nicht zu unterscheiden von denen, die bereit sind, für ihre Überzeugungen zu sterben. Über einen Mittelsmann wird Falcó als vermögender Sammler bei einem Abendessen eingeführt. Sein Gegenüber, Leo Bayard, seines Zeichens Intellektueller, berühmter Kampfpilot und glühender Kommunist, hofft auf finanzielle Unterstützung für einen Propagandafilm und verschafft Falcó Zugang. Zu den Galerien, zu den Ausschweifungen in Bars und Varietés, zum Atelier des großen Picasso und zum Gemälde Guernica.

Wären da nur nicht die hübsche Frau an Bayards Seite, die Störfeuer von Stalins Agenten und die grobschlächtigen französischen Faschisten, die Falcós Pläne immer wieder durchkreuzen. Falcó gerät plötzlich an seine Grenzen. Aber er setzt alles daran, seine Mission zu einem zufriedenen Ende für seinen Boss und für General Franco zu bringen. Dass er währenddessen dem Charme der Frauen erliegt, macht die ganze Angelegenheit nicht wirklich leichter. Dann spitzt sich für Falcó die Lage dramatisch zu. Bereits zwei Tage nach seiner Ankunft in der Seinestadt droht seine Tarnung aufzufliegen. Man versucht, Falcó umzubringen. Ihm gelingt nur knapp die Flucht durch einen Sprung von der Brücke. In Sicherheit ist er allerdings nicht, denn er ist umgeben von Verrätern ...

Krimikunst, die so grandios ist, dass einem nach nur wenigen Seiten ganz schwindelig wird - die Geschichten aus Arturo Pérez-Revertes Feder sind das Beste vom Besten, was man in die Hände kriegen kann. Diese bedeuten ein Lektüreerlebnis mit der berauschenden Wirkung von Drogen, sogar noch um einiges genialer. "Das Los, das man zieht" macht noch weitaus süchtiger als Kokain und Heroin zusammen. Band drei der Lorenzo-Falcó-Trilogie liest man mit großer Begeisterung, aber auch mit schwerem Herzen. Denn diese hat nun ein Ende, wenn auch ein absolut sensationelles. Der spanische Schriftsteller schreibt fesselnd bis zum großen Showdown. Seine Thriller sind definitiv Hollywood-verdächtig, gemacht für die ganz große Leinwand. Einfach nur wow, wow, wow!

Mit "Das Los, das man zieht" beweist Arturo Pérez-Reverte: Er ist ein (Krimi-)Autor von Weltklassequalität. Seine Romane gehören unbedingt in jedes Bücherregal. Denn diese bedeuten Thrill-Time der einsamsten Spitzenklasse, definitiv durch (fast) nichts zu toppen! Die Reihe um Meisterspion Lorenzo Falcó zeugt von solcher Genialität, dass es dem Leser ab dem ersten Satz den Atem verschlägt. Ähnlich grandiose Krimiliteratur gelingt höchstens noch Sam Eastland. Chapeau vor Pérez-Revertes Schreibkönnen!

Susann Fleischer
09.12.2019

 
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Das Buch:

Arturo Pérez-Reverte: Das Los, das man zieht. Aus dem Spanischen von Petra Zickmann

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Berlin: Insel Verlag 2019 430 S., € 24,00 ISBN: 978-3-458-17821-7

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