Krimis & Thriller

Fall acht für Wallner & Kreuthner: erneut ein Krimihit, dank dem man Muskelkater vom Dauerschmunzeln bekommt

Das Tegernseer-Ermittler-Duo Kommissar Clemens Wallner von der Kripo Miesbach und Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner bekommt alle Hände voll zu tun, als ausgerechnet der Schafkopf-Held Lintinger durch eine Schrottschere seiner rechten Hand beraubt wird. Ein würdiges Begräbnis für diese legendäre Rechte muss her, und so wird gleich neben einer alten Kapelle, die hinter dem Garten der Mangfall-Mühle steht, ein Grab ausgehoben. Dabei macht "Leichen-Leo" seinem Spitznamen mal wieder alle Ehre, denn der Ruheplatz ist bereits belegt: von einer männlichen Leiche. Dummerweise finden sich bei dem Toten weder ein Ausweis noch andere Hinweise, die auf seine Identität deuten. Nur eines wird auf dem ersten Blick klar: Er wurde ermordet. Aber von wem? Was ist das Motiv?

DNA-Untersuchungen ergeben, dass es sich um den seit einem Jahr vermissten Vermögensberater Daniel Ulrich, ansässig in Frankfurt, handelt. Er soll in Miesbach einen Wagen gestohlen haben. Doch warum? Und wo sind seine Frau und sein Sohn? Schnell hat Kommissar Wallner mehr Fragen als Antworten und eine bemerkenswerte Spurensuche im vermeintlich idyllischen Oberbayern nimmt ihren Lauf. Während Wallner gemeinsame Sache mit den Kollegen aus Frankfurt und sogar Berlin macht, geht sein Spezl Kreuthner andere, zum Teil illegale Ermittlungswege. Allerdings mit Erfolg! Dank ihm gerät ein ortsansässiger Unternehmer unter Tatverdacht. Kreuthner & Wallner laufen zur Höchstform auf. In der Kripo Miesbach sollte man ihnen ein Denkmal setzen. Oder doch keine so gute Idee?

Privat geht es bei Wallner ähnlich turbulent zu wie auf der Arbeit. Sein Großvater Manfred versucht sich, in Zusammenarbeit mit Wallners zwölfjähriger Halbschwester Olivia, gegen einen kleinen Obolus in schamanischen Heilungsritualen. Das sorgt für einigen Wirbel und Wallners rationales Weltbild wird kurzfristig erschüttert; spätestens als Olivias Mutter, angeblich eine Hexe mit magischen sowie hellseherischen Fähigkeiten, ihm Hinweise liefert, wo er den Täter finden kann ...

Krimiunterhaltung, die den Leser noch breiter als ein Honigkuchenpferd zum Grinsen bringt - wenn Kommissar Clemens Wallner und Polizeiobermeister Leonhardt Kreuthner ermitteln, hält es garantiert niemanden auf der Couch vor lauter Lesebegeisterung. Denn ihre Fälle sind nicht nur spannend, sondern auch äußerst humorig bis zum letzten Satz. Andreas Föhr sorgt bei seinen Lesern für beste Laune über mehr als einen Nachmittag/Abend lang. Während der Lektüre seiner Romane kommt Langeweile zu keinem Satz auf. In diesen steckt Polizeiarbeit, mindestens so kurzweilig wie aus der Feder einer Rita Falk. Kaum "Tote Hand" aufgeschlagen, hat nicht einmal eine Laus auf der Leber auch nur den Hauch einer Chance. Hier erfährt man ein Krimivergnügen, das einschlägt wie eine Bombe.

Wallner & Kreuthner: ein unschlagbar geniales Dream-Team in der (deutschen) Krimiliteratur. Ihre Fälle haben einen ebenso großen Kult- sowie spannend-amüsantesten Unterhaltungsfaktor wie die eines Franz Eberhofer. Diese sind an ermittlerischer Raffinesse nur schwer zu toppen, außerdem eine Mordsgaudi. "Tote Hand" löst geradezu euphorischen Freudenjubel beim Leser aus. Autor Andreas Föhr schreibt Crime-Time, die herrlichsten Spaß im Übermaß macht. Das gehört unbedingt in jedes Bücherregal!

Susann Fleischer 
30.09.2019

 
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Das Buch:

Andreas Föhr: Tote Hand. Kriminalroman

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München: Knaur Verlag 2019 384 S., € 14,99 ISBN: 978-3-426-65447-7

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