Krimis & Thriller

Ein Thrillergenuss von solcher Genialität, dass es einem ab dem ersten Satz den Atem verschlägt

Der Reiseleiter Konrad Mauser gerät ahnungslos in das Getriebe einer Geheimdienstaktion in Berlin. Die CIA hält ihn für den Mörder eines russischen Überläufers, was ihn zum Untertauchen zwingt. Als Konrads bester Freund Pawel - gebürtiger Pole, Nietzsche-Spezialist und eher nur mit einem Bein im Leben stehend - nichts von Konrad hört, macht er sich erst Sorgen und schließlich auf die Suche. Dabei lernt er die 17-jährige Jana kennen, die in ihm einen romantischen Helden sieht und den gemeinsamen Nachforschungen Schwung verleiht. Beide ahnen (noch) nicht, dass sie im Visier der CIA stehen, die in einer Abhöraktion aber nur das Drama von Pawels erkaltender Ehe beleuchtet und deshalb umso misstrauischer wird. Ist Pawel eine Bedrohung? Der US-Auslandsgeheimdienst glaubt es jedenfalls.

Als eine erneute Obduktion den Mord zum natürlichen Tod umqualifiziert, zeigt auch der Geheimdienst Spaltungserscheinungen: Der junge Agent Cowley argwöhnt, dass ein politisches Attentat vertuscht wird. Kurzerhand ermittelt er auf eigene Faust weiter. Cowley wird zu einer Gefahr fürs CIA, auch für den SWR, dem russischen Dienst für Außenaufklärung. Er muss aufgehalten werden; um jeden Preis. Nicht nur er, sondern zudem Konrad Mauser, Pawel und Jana drohen zu Bauernopfern gefährlicher Machtspiele zu werden. Diese zu gewinnen, ist fast unmöglich. Es sei denn, Cowley ist schlauer als alle anderen. Olaf Kühls glänzender literarischer Politthriller erzählt, wie eine kleine Fehldeutung der CIA das Leben mehrerer Menschen in Berlin auf den Kopf stellt - mit unabsehbaren Folgen ...

Nervenkitzel, noch explosiver als Dynamit - es gibt kaum etwas Spannenderes zu lesen als die Bücher von Olaf Kühl. Diese sind ein Thrillerhighlight, das alles andere glatt in den Schatten stellt. Die Lektüre von "Letztes Spiel Berlin" bringt den Leser an seine Grenzen. Diese übersteht man nur knapp lebend. Denn hier erfährt man Crime-Time der einsamsten Spitzenklasse, partout nicht zu toppen! Nur die wenigsten Autoren können schreiben wie Kühl. Er sorgt für Thrillerkunst der genialsten Sorte. Kaum einen seiner Werke aufgeschlagen, ist man ganz atem- sowie sprachlos. Ähnlich grandiose Spannungsliteratur gelänge nur den wenigsten. Was man hier in die Hände kriegt, bringt einen um den Schlaf. Und bedeutet Thrillerkino mit erhöhter Herzinfarktgefahr. Also, unbedingt Vorsicht!

Olaf Kühl ist ein Ausnahmetalent unter Deutschlands Schriftstellern. Er gehört zur ersten Top-Riege. Er ist ein Virtuose ohnegleichen. Wie der Berliner mit der Sprache spielt, ist echt beeindruckend, macht einen außerdem ganz schwindelig. Seine Romane berauschen den Leser regelrecht. "Letztes Spiel Berlin" bedeutet ein Lesegenuss von noch besserer Wirkung als Drogen. Ab der ersten Seite ist man süchtig, vor allem nach Kühls Schreibkönnen. Dieses ist absolut sensationell, definitiv auf höchstem Niveau!

Susann Fleischer 
30.09.2019

 
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Das Buch:

Olaf Kühl: Letztes Spiel Berlin

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Berlin: Rowohlt Berlin Verlag 2019 352 S., € 22,00 ISBN: 978-3-7371-0075-5

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