Krimis & Thriller

Auch der 10. Flavia-de-Luce-Band: ein Grund zum Jubeln und zum Abfeiern

Die zwölfjährige Chemikerin und Spürnase Flavia de Luce hat gemeinsam mit Dogger, dem treuen Diener der Familie, eine Detektei gegründet. Doch rechnen die beiden nicht damit, dass ihr erster Fall ausgerechnet auf der Hochzeit von Flavias Schwester Feely auf sie wartet. Nach einer turbulenten Zeremonie mit einem vermissten Trauzeugen soll das Anschneiden der riesigen, wunderschön verzierten Torte einer der Höhepunkte der Feier werden. Doch kaum hat die Braut das Messer angesetzt, erklingt ein markerschütternder Schrei - denn aus dem ersten Tortenstück ragt ein abgetrennter Finger. Ein Mord in aller Tortenstille? Flavia nimmt sich des Falles an. Dieser allerdings wartet mit so mancher Überraschung auf. Flavias Kombinationsgeschick wird auf die Probe gestellt.

Jedoch ist ein Finger in der Hochzeitstorte von Schwester Feely längst nicht die einzige Herausforderung für Flavia. Am nächsten Tag bekommen sie und Dogger Besuch von Anastasia Brocken Prill. Ihr Vater ist ein bekannter Homöopath und Erfinder eines "Wunderbalsams", der sein Dasein mittlerweile in einem Heim fristet. Niemand darf davon erfahren. Flavias Klientin braucht dringend Hilfe: Ihr wurden Briefe gestohlen. Wenn diese veröffentlicht würden, wäre das Anastasia Brocken Prills Ruin. Flavia soll die Schriftstücke wieder beschaffen. Um das Ganze noch auf die Spitze zu treiben, ist Buckshaw seit kurzem das Zuhause der zwei jungen Missionarinnen Miss Pursemaker und Miss Stonebroke. Und die beiden sind nicht die Unschuldslämmer, für sie sie sich ausgeben.

Mitten in den Ermittlungen stolpert Flavia ausgerechnet über die Leiche ihrer Auftraggeberin. Offenbar wurde Anastasia Brocken Prill ermordet. Aber warum? Wer hätte ein Motiv? Nicht die einzige Frage, die Flavia und Dogger beschäftigt. Was hat es mit dem Finger in Fleeys Hochzeitstorte auf sich? Und welche Pläne verfolgen Miss Pursemaker und Miss Stonebroke in Wirklichkeit? Ein vielversprechendes Rätsel, ganz nach Flavias Geschmack, aber dummerweise nicht sehr zur Freude von Inspector Hewitt. Doch im Gegensatz zu ihm schnappt Flavia sie alle. Möge der Täter auch noch so raffiniert sein ...

Krimispaß der spannend-amüsantesten Sorte - die Romane von Alan Bradley sind ein absoluter Knaller. Auch "Todeskuss mit Zuckerguss" entlockt dem Leser den einen oder anderen lauten Freudenschrei. Die Story gehört mit zum Besten in jedem Bücherregal. Denn selten findet man zwischen zwei Buchdeckeln einen ähnlich tollen Krimigenuss, der es weder an Humor noch an einer Extraportion Charme fehlen lässt. Der kanadische Schriftsteller versetzt uns in geradezu ekstatische Lesezustände. Seine Bücher berauschen einen noch weitaus mehr als jede Droge. Das vorliegende bedeutet Krimiunterhaltung, die selbst eine Agatha Christie zum Ausflippen bringen würde. Gegen Flavia de Luce hat kein Verbrecher, nicht einmal eine Miss Marple den Hauch einer Chance. Sie rockt!

Wenn Flavia de Luce ermittelt, hält es einen vor lauter Lesebegeisterung nicht mehr auf der Couch. Es haut einen glatt vom Hocker! Ihre Fälle sind ein unschlagbar genialer Krimihit. Ob solch grandiosester Detektivarbeit verschlägt es einem den Atem, außerdem die Sprache. "Todeskuss mit Zuckerguss" macht einen Mordsspaß bis zur letzten Seite. Kaum aufgeschlagen, kennt die Lesefreude keinerlei Grenzen mehr. Autor Alan Bradley schreibt Krimiliteratur, die den Leser noch breiter als ein Honigkuchenpferd zum Grinsen bringt. Hier kommt während der Lektüre Langeweile zu keinem Satz auf!

Susann Fleischer 
05.08.2019

 
Diese Rezension bookmarken:

Das Buch:

Alan Bradley: Flavia de Luce. Todeskuss mit Zuckerguss. Aus dem Amerikanischen von Gerald Jung und Katharina Orgaß

CMS_IMGTITLE[1]

München: Penhaligon Verlag 2019 320 S., € 20,00 ISBN: 978-3-7645-3115-7

Diesen Titel

Logo von Amazon.de: Diesen Titel können Sie über diesen Link bei Amazon bestellen.