Krimis & Thriller

Ein Geniestreich unter den Kriminalromanen des Jahres 2019

Chicago, Sommer 1928. Aus den Flüsterkneipen dringen neue Klänge, während die Bewohner vor Hitze fast wahnsinnig werden. Gleich drei Verbrechen halten die Stadt in Atem: die Entführung einer Fabrikantenerbin am helllichten Tage auf offener Straße, der Gifttod mehrerer Mitglieder der High Society und ein Mord im Rotlichtviertel, dessen Opfer die Augen aus den Höhlen entfernt wurden. Ida Davis, Detektivin bei der Pinkerton-Agentur, und ihr Kollege Michael Talbot beschließen, in diesem Fall auf eigene Faust zu ermitteln. Immerhin winken beim Finden der vermissten Gwendolyn Van Haren 50.000 Dollar. Dank dieses Geldes könnten Ida und Michael endlich ein eigenes Geschäft eröffnen. Sonst langweilen sich die beiden bei Pinkerton noch zu Tode.

Allerdings gestaltet sich der Auftrag schwieriger als gedacht. Auf dem ersten Blick ist nichts, wie es scheint. Und selbst auf den zweiten oder dritten nicht. Ida und Michael folgen einer gefährlichen Spur, die sie direkt in die Kreise des größten Mafiabosses aller Zeiten führt: Al Capone, ausgerechnet! Der hat nämlich nach einem Mordanschlag auf sich noch eine Rechnung offen, zwar nicht mit Ida und Michael, aber dummerweise geraten die beiden trotzdem mitten in die Frontlinien. In der Unterwelt werden ziemlich heftige Machtkämpfe ausgefochten. Und Ida legt sich mit jemanden an, der keinerlei Skrupel zu kennen scheint. Da heißt es: Erst schießen, dann fragen. Und höchste Vorsicht, oder Ida wird demnächst in einem Leichenschauhaus enden ...

Ohne jeden Zweifel das Beste vom Besten in der Krimiliteratur - jeder Roman von Ray Celestin ist ein unschlagbar genialer Krimihit, definitiv ein -spektakel, das seinesgleichen sucht. Absolut sensationell bis zum letzten Satz! Außerdem so jazzig, als hätte Louis Armstrong himself diese geschrieben. Mit "Todesblues in Chicago" kriegt man ein Vergnügen in die Hände, das einen ab der ersten Seite restlos begeistert, und zwar über viele, viele Stunden lang. Band zwei der City-Blues-Quartett-Reihe toppt so ziemlich alles im Bücherregal. Hier erfährt man Unterhaltung mit "Wow!"-Effekt. Kaum aufgeschlagen, ist man vor lauter Lesefreude ganz berauscht, geradezu high ob solch überragender Krimiunterhaltung. Definitiv noch besser als jede Droge!

Ray Celestins Schreibkönnen haut einen glatt aus den Socken. Während der Lektüre seiner Romane flippt man schier aus. Denn in diesen steckt insbesondere Ermittlungsarbeit, die einen ganz sprach- und noch mehr atemlos macht. "Todesblues in Chicago" gehört zu den absoluten Krimihighlights dieses Jahres. Einfach nur der Lesewahnsinn zwischen zwei Buchdeckeln! Vor dieser Meisterleistung eines Ausnahmetalents unter Großbritanniens Schriftstellern kann man nur den Hut ziehen. Chapeau! Dagegen kommt (fast) nichts anderes jemals heran.

Susann Fleischer 
20.05.2019

 
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Das Buch:

Ray Celestin: Todesblues in Chicago. Aus dem Englischen von Elvira Willems

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München: Piper Verlag 2019 592 S., € 16,00 ISBN: 978-3-492-06104-9

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