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Krimis & Thriller

Die Berliner Antwort auf Kluftinger

Privatschnüffler Charlie Brinks ist unter die Bodyguards gegangen. Er kutschiert Dr. Dr. Heiner Hundt, den CEO der insolventen Air Brandenburg, durch die Gegend, weil der tausende von Mitarbeitern entlassen musste und nun Fracksausen hat. Ein ganz guter Verdienst für Charlie. Immerhin springen bei dem Job achthundert Euro am Tag heraus und damit genug, um endlich bei Bruder Holger auszuziehen. Bei dem ist mal wieder die Hölle los. Mutter Anita ist noch immer zu Besuch und treibt alle in den Wahnsinn. Nach der geplatzten Hochzeit hat sie einen neuen Lover: Jean-Pierre, einen Steward, der gerade bei Air Brandenburg entlassen wurde. Mit ihm macht sie einen auf Yoko Ono und John Lennon: Sie nisten sich in einem Hotel ein, geben dort Presseinterviews und bringen Holger ziemlich in Bredouille.

Da flattert ein neuer Fall auf Holgers Schreibtisch. Ein Maik Schuster hat Selbstmord begangen, mit einer eigens dafür besorgten Knarre. Doch zu Hause bei dem Toten findet Holger als erstes einen Schrank mit registrierten Waffen. Wer erschießt sich mit einem Gewehr vom Schwarzmarkt, wenn er genug davon zu Hause hat? Nicht die einzige Ungereimtheit, die Holger an der Suizid-Theorie zweifeln lässt. So fehlen auch Schmauchspuren an der Hand des Toten. Dann wird der CEO, den Charlie bewacht, mit einer Waffe angeschossen, die auf Maik Schuster zugelassen war. Holger glaubt an alles, aber ganz sicher nicht an einen Zufall. Er stürzt sich in die Ermittlungen, ungeachtet des Ärgers, der auf ihn wartet. Denn dummerweise weckt er bei der Tätersuche die bissigsten Hunde in ganz Berlin ...

Krimiliteratur, von der man partout niemals genug bekommen kann - es gibt kaum etwas Vergnüglicheres zu lesen als die Romane von Hans Rath und Edgar Rai. Diese lassen uns regelrecht ausflippen vor lauter Lesebegeisterung. Ein Buch der beiden Autoren - und so schnell findet der Krimispaß garantiert kein Ende. Während der Lektüre plumpst man ob solch spannend-amüsantester Unterhaltung glatt von der Couch. Nach nur wenigen Sätzen hat man Muskelkater vom Dauergrinsen. Da hat eine Laus auf der Leber nicht einmal den Hauch einer Chance. Wenn die Bullenbrüder ermitteln, kriegt man sich gar nicht mehr ein. Kaum "Tote haben keine Ferien" aufgeschlagen, grinst man noch breiter als ein Honigkuchenpferd. Und man hat beste Laune über viele, viele Stunden lang. Also, das muss man lesen. Unbedingt!

Die Fälle der Bullenbrüder, aus der Feder von Hans Rath und Edgar Rai, machen noch beschwipster als mehrere Gläser Sekt auf ex getrunken. Diese sind ein unschlagbar genialer Krimihit, außerdem ein verdammt gutes Workout für die Lachmuskeln. Ab der ersten Seite von "Tote haben keine Ferien" ist es vorbei mit jeglicher Langeweile. Hier erfährt man 1a-Ermittlungsarbeit à la Michael Kobrs und Volker Klüpfels Kommissar Kluftinger sowie spritzigen Wortwitz im Übermaß. Herrlich, einfach nur herrlichst, was man mit Band drei in die Hände kriegt.

Susann Fleischer
23.04.2019

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