Krimis & Thriller

Ein witzig-spritziges Krimivergnügen für alle Fans von Rita Falk, Jörg Maurer und Co.

Inspektor Arno Bussi träumt von der großen Polizistenkarriere à la Columbo oder die der berühmt-berüchtigten "Tatort"-Kommissare. Doch statt in Wien, London und Paris internationale Verbrecherbanden zu jagen, versauert er in der Abteilung "Polizeiliche Kriminalstatistik" und plagt sich mit Excel-Tabellen und endlosen Listen herum. Zumindest noch. Bei einer Party ist er der Ehefrau des Innenministers zu nahe gekommen. Die Folge dieses Tête-à-Tête: Arno wird ins hinterste Tiroler Tal strafversetzt. Der Bürgermeister von Vorderkitzlingen wird vermisst. Schon am Tag nach Arnos Ankunft in den Bergen taucht er auf, genauer gesagt: sein Kopf. Der steckt in der Tiefkühltruhe von Resis Schnitzelparadies. Arno stürzt sich mehr oder weniger freiwillig in die Ermittlung, denn auf seine Kollegen ist kein Verlass.

Der Tote Mario Unterberger gibt Arno Rätsel auf. Der hatte auf seiner Liste offenbar mehr als einen Feind stehen. Kein Wunder, wenn man so viel Dreck am Stecken. Aber Mord?! Das geht gar nicht, findet Arno. Die Suche nach dem Täter erweist sich als noch schwieriger als die nach der Nadel im Heuhaufen. Zumal Arno nicht ganz bei der Sache in diesem Fall ist. Eva, die Tochter von Schnitzelparadies-Resi, ist mit von der Partie. Und mit ihr noch der eine oder andere seltsame Dorfbewohner. Das Chaos ist perfekt, als ein zweiter Mord über die Idylle hereinbricht. Plötzlich weiß Arno nicht mehr, wo ihm der Kopf steht. Der Unterberger zerstückelt, ein Pfarrer getötet wie ein Vampir, die Polizeiwache liegt in Trümmern, Arnos Vespa ebenso und obendrauf soll irgendwo noch ein Mann mit Skimaske herumlaufen ...

Krimiliteratur, die einen noch breiter als ein Honigkuchenpferd zum Grinsen bringt - Joe Fischlers Romane sind an Humor, aber auch genialer Ermittlungsarbeit nur schwer zu toppen. Bei deren Lektüre bekommt man Muskelkater vom Dauerschmunzeln. Bessere Laune als nach der letzten Seite von "Der Tote im Schnitzelparadies" hat man selten im Leben. Vor lauter Lachen schmeißt man sich hier glatt weg bzw. droht von der Couch zu plumpsen. Und doch kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Der österreichische Schriftsteller bringt den Leser zum Strahlen, gar zum Ausflippen, und zwar mit ganz viel Charme, noch mehr aber mit Witz und Grips. Seine Bücher sind noch erholsamer als ein Urlaub in den Bergen. Sie wirken wie ein Antidepressivum: Kaum aufgeschlagen, sind (wenigstens für ein paar Stunden) alle Sorgen und Probleme weg.

Arno Bussi hat das Zeug zum Kultermittler. Er könnte glatt der Franz Eberhofer Österreichs sein. Während der Lektüre seiner Fälle wird es nicht nur höchst amüsant, sondern außerdem sehr spannend. Diese sind der absolute Krimihit. Mit "Der Tote im Schnitzelparadies" gelingt Autor Joe Fischler ein Mordsspaß, der weder Langeweile noch so etwas wie einer Laus auf der Leber auch nur den Hauch einer Chance lässt. Hier erfährt man Unterhaltung, die noch beschwipster macht, als mehrere Gläser Sekt auf ex getrunken. Einfach nur herrlich!

Susann Fleischer 
11.03.2019

 
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Das Buch:

Joe Fischler: Der Tote im Schnitzelparadies. Ein Fall für Arno Bussi

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Köln: Kiepenheuer & Witsch 2019 304 S., € 10,00 ISBN: 978-3-462-05151-3

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