Krimis & Thriller

Atemberaubend-genialste Thrillerliteratur , für die man besser einen Waffenschein braucht

Hauptkommissar Fredrik Beier würde seinen Job bei der Osloer Polizei gerne an den Nagel hängen. Aber bei all dem Mord und Totschlag in der Großstadt scheint ihm das als Verrat an die Unschuldigen. Seit einem privaten Schicksalsschlag leidet Beier an Panikattacken. Als erfahrener und brillanter Ermittler hat er schon manchen schwierigen Fall lösen können. Aber er gilt als unzuverlässiger Querkopf und wurde in einer unbedeutenden Sondereinsatztruppe aufs Abstellgleis geschoben. Gemeinsam mit Andreas Figueras, Verhörspezialist und hervorragender Analytiker, sowie Kafa Iqbal, Expertin für islamischen Fundamentalismus und Terrorismus, lehrt er den Verbrechern Oslos das Fürchten. Doch dieses Mal geraten selbst die drei an ihre Grenzen. Denn sie haben es mit einem Profi zu tun.

In einer Villa in einem reichen Vorort Oslos wird die Leiche eines kürzlich verstorbenen Mannes gefunden. Von der Bewohnerin des Hauses, einer alten Witwe, fehlt jede Spur. Der Tote wird als ihr Sohn identifiziert. Das Seltsame an der Sache: Axel Thrane kam vor zwanzig Jahren bei einem Militäreinsatz ums Leben. Kurz darauf entdeckt man in einem Abwasserschacht am anderen Ende der Stadt eine zweite Leiche. Der Körper des unbekannten Mannes weist schwere Folterspuren auf. Beier glaubt an eine Verbindung zwischen den beiden Fällen, doch irgendjemand scheint verhindern zu wollen, dass diese ans Licht kommt: Akten werden gesperrt, Beweismittel verschwinden. Beier und seine Kollegen kriegen es mit einem Killer zu tun, der eine grausame Rache plant und der keinerlei Skrupel kennt.

Die Spurensuche führt Beier unter anderem nach Russland und zum Geheimdienst Norwegens. Offenbar hat das zweite Opfer Mikael Morenius ein anonymes Leben geführt, hinter einer geschützten Identität. Doch trotz aller Sicherheitsmaßnahmen konnte der Täter ihn aufspüren und kaltblütig umbringen. Beier bringt ein dunkles Geheimnis ans Licht, das besser verborgen geblieben wäre: Eine tragische Vergangenheit verbindet Thrane und Morenius, die bis in die Tage der Sowjetunion zurückreicht und zu einer militärischen Operation, die in einer Katastrophe endete. Plötzlich erwacht in den Händen eines Täters, der nichts mehr zu verlieren hat, eine vergessene Waffe zum Leben ...

Thrillerunterhaltung, die selbst mit dem hartgesottensten Leser keinerlei Gnade kennt - Ingar Johnsrud sorgt für so manchen Herzinfarkt. Während der Lektüre seiner Romane, schon nach nur wenigen Sätzen, steigt der Puls auf mindestens 180 Schläge pro Minute und weitaus höher. Denn mit diesen kriegt man Nervenkitzel in geballter Form in die Hände. "Der Bote" liest sich wie aus Jussi Adler-Olsens Feder, nur noch besser. Der norwegische Schriftsteller kann schreiben, dass einem ganz angst und bange wird. Seine Thriller bedeuten ein Lesegenuss voller Adrenalin. Diese sind eine Gefahr für die Gesundheit! Noch viele, viele Stunden nach deren Weglegen ist an Schlaf nicht einmal zu denken. Solch einen Rausch hat man höchstens noch dank Kokain oder Heroin oder anderer Drogen.

Aus Skandinavien kommen die genialsten Thrillerautoren der Welt. Und Ingar Johnsrud ist definitiv einer von ihnen. "Der Bote" ist so spannend, dass man es kaum aushält. Die Story ist noch explosiver als Dynamit. Also Vorsicht: Es könnte sein, dass Sie solch ein Thrillerhighlight nicht lebend überstehen. Hier geht es ab der ersten Seite absolut mörderisch zur Sache. Wenn Fredrik Beier ermittelt, wird es spannend, spannender, am spannendsten. Seine Fälle genießen Thrillerkult wie die eines Carl Mørck und weniger andere Kommissare.

Susann Fleischer
25.06.2018

 
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Das Buch:

Ingar Johnsrud: Der Bote. Thriller. Aus dem Norwegischen von Daniela Stilzebach

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München: Blanvalet Verlag 2018
544 S., € 15,00
ISBN: 978-3-7645-0588-2

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