Kinder- & Jugendbücher

Lesespaß , den selbst Roald Dahl oder Douglas Adams restlos begeistern würde

Weil Sherman Capote beinahe den Dritten Weltkrieg ausgelöst hätte, werden er und seine Zwillingsschwester Jess zur Strafe mitten in die Wüste Nevadas geschickt. Kaum an der Groom Lake High angekommen, macht sich der 14-Jährige aufs Übliche gefasst: Hänseleien, in der Mensa alleine sitzen, als Letzter in die Baseballmannschaft gewählt werden. Doch am ersten Tag finden er und Jess sich inmitten einer Horde von - ja, völlig abgefahrenen Außerirdischen wieder! Kein Wunder, denn in Area 51, wo die Schule steht, wimmelt es bekanntlich von Aliens. Da an der Groom Lake High der gleiche Punk abgeht wie überall, hat Sherman rasch ein paar ziemlich fiese Feinde am Hals. Doch wozu gibt´s fantastisch gute Freunde? Und außerdem nervige Schwestern?

Ehe es sich Sherman versieht, muss er die Erde retten. Gar nicht so leicht, insbesondere wenn man in Gedanken die ganze Zeit bei der göttlichen Julia ist. Sherman wünscht sich nichts sehnlicher, als ihr Romeo zu sein. Und wohl auch deshalb macht er bei der Theater-AG mit und meldet sich für die Hauptrolle an. Es ist höchste Zeit, kein Loser mehr zu sein. In Sherman steckt ein Held. Nur erkennen muss der Teenager das noch, und zwar bitte so schnell wie möglich. Ansonsten war´s das mit dem Happy End für ihn und Julia, und im Übrigen auch für die Menschheit. Die steht kurz vor ihrer Vernichtung. Dabei hat Sherman eigentlich mehr als genug damit zu tun, die erste Stunde Alienkunde zu überleben. Eine echte Herausforderung ...

Unterhaltung voller Humor, Herz und verrückter Einfälle - "Erste Stunde: Alienkunde" ist die reinste Wundertüte, randgefüllt mit Überraschungen. Jeff Norton gelingt ein Lesehit, der selbst Eltern, Großeltern, Tanten und Onkel glatt vom Hocker hauen wird. Ab dem ersten Satz wird es herrlich turbulent, und schon bald danach sogar noch um einiges turbulenter. Der Autor macht Schluss mit so etwas wie Langeweile. Und er verjagt außerdem selbst die größte, miesgelaunteste Laus von der Leber. Seine Geschichten lösen unbändige Lesebegeisterung über viele, viele Stunden und sogar Tage aus. Von diesen kriegt man nicht nur beste Laune, sondern des Weiteren einen ausgewachsenen Muskeltiger. Norton bringt Kinder zum Lachen und zum Lesen.

So abgedrehten Lesespaß wie in den Büchern von Jeff Norton findet man höchstens noch bei einem Adam Rex. "Erste Stunde: Alienkunde" liest sich, als hätten Roald Dahl ("Charlie und die Schokoladenfabrik") und Douglas Adams ("Per Anhalter durch die Galaxis") die Story gemeinsam geschrieben. Amüsanter kann Kinderliteratur definitiv nicht sein!

Susann Fleischer
05.12.2016

 
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Das Buch:

Jeff Norton: Erste Stunde: Alienkunde. Aus dem Englischen von Andreas Brandhorst

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München: cbt Verlag 2016
288 S., € 12,99
ab 11 Jahren
ISBN: 978-3-570-16415-0

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