Kinder- & Jugendbücher

Ein Dystopienhighlight wie aus Suzanne Collins oder Veronica Roths Feder

Jefferson ist dem Tod des Öfteren begegnet, konnte ihm allerdings stets knapp entkommen. Viele andere Menschen hatten nicht so viel Glück wie er. Nachdem eine mysteriöse Krankheit alle Erwachsenen ausgelöscht hat, übernehmen Teenager das Kommando. In Manhattan organisieren sie sich in Clans und kämpfen jeden Tag aufs Neue ums Überleben. Doch Rettung ist in Sicht: Der Washington-Square-Clan ist im Besitz eines Antiserums. Auf Jefferson wartet plötzlich eine Zukunft. Die Frage ist nur, wie diese genau aussehen wird, am liebsten mit Donna an seiner Seite. Stattdessen geraten er, Donna und einige andere in die Fänge skrupelloser Militärs. Sie müssen erkennen, dass sie bislang eine Lüge gelebt haben. Es gibt durchaus noch Erwachsene, nur nicht in den USA. Dort starben mehr als eine Milliarde Menschen. Und weitere könnten folgen.

Auf ihrer riskanten Suche nach Rettung, werden die Freunde gefangen genommen. Aber sie können fliehen. Während Jefferson zurück nach New York geht, verschlägt es Donna nach England. Der britische Geheimdienst befragt das Mädchen immer wieder zu den Ereignissen kurz vor der Krise. Warum bloß? Donna befürchtet das Schlimmste. Und tatsächlich soll sie recht behalten: Allem Anschein nach verfolgen der US-Präsident und seine engsten Berater einen perfiden Plan. Sie treiben ein böses Spiel. Jefferson, Theo, Käpt´n und der ganze Rest könnten schon bald Opfer dieses werden. Außerdem wartet auf die Jungs und Mädchen in New York eine noch viel größere Bedrohung, als die Krankheit es jemals war. Donna muss alles daransetzen, um ihre Freunde zu retten. Jedoch liegt zwischen ihr und Jefferson der Atlantische Ozean ...

Unterhaltung, von der man partout nicht genug kriegen kann - Chris Weitz´ Romane sind die reinste Droge. Nach nur wenigen Seiten fühlt man sich high, ganz berauscht von einem brillanten Lesevergnügen, wie man es mit der "Young World"-Trilogie in die Hand bekommt. Besseres und mehr Hollywood-verdächtiges Thrillerkino als in "Nach dem Ende" findet man höchstens noch in den Büchern einer Suzanne Collins ("Die Tribute von Panem") oder Veronica Roth ("Die Bestimmung"). Nach "Die Clans von New York" gelingt dem US-Autor und Regisseur abermals eine Dystopie der Extraklasse. Alles aus seiner Feder ist so spannend, so gut, dass es dem Leser erst den Atem verschlägt und ihn dann glatt vom Hocker haut. Einfach nur der helle Wahnsinn, was hier zwischen zwei Buchdeckeln steht. In der Jugendliteratur gibt es derzeit kaum etwas Genialeres.

"Young World" liest sie wie ein Actionblockbuster - nur das dieser auf Papier und nicht auf Zelluloid gebannt ist. Chris Weitz gelingt ein absoluter Leseknaller, ein Killer. Seine Geschichten sind an Nervenkitzel definitiv nicht zu überbieten, und auch nicht an Emotionen. Beim Lesen von "Nach dem Ende" werden Herz und Nerven unter Strom gesetzt. Ab den ersten Sätzen droht einem beides in Tausend Fetzen gerissen zu werden. Also Vorsicht: Vor diesem Buch muss man sich ohne jeden Zweifel in Acht nehmen!

Susann Fleischer
11.07.2016

 
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Das Buch:

Chris Weitz: Young World - Nach dem Ende. Aus dem Amerikanischen von Katharina Orgaß und Gerald Jung

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München: dtv 2016
320 S., € 18,95
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-423-76137-6

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