Kinder- & Jugendbücher

Ein außergewöhnlicher Roman über Jugend , Träume und zweite Chancen

Lily in Arkansas ist ein Ort, an den man ziehen möchte, kurz bevor man stirbt. Teenager auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, so wie der 17-jährige Cullen Witter einer ist, kann so viel Ruhe und Frieden ganz schön deprimieren - zumal wenn man unglücklich in Ada, auch die "Schwarze Witwe" genannt, verliebt ist. Lieber heute als morgen würde Cullen die Flucht ergreifen, aber das scheint unmöglich. Kaum jemand hat es bisher geschafft, aus Lily herauszukommen. Wenigstens hat Cullen gute Freunde, mit denen er die Gegend unsicher macht. Bis eines Tages eine Tragödie Cullens Leben auf den Kopf stellt. Gabriel Witter verschwindet spurlos. Dass sein Bruder abgehauen sein soll, kann Cullen nicht glauben. Etwas Schlimmes muss passiert sein.

Die Wochen vergehen, aber Gabriel bleibt verschwunden. Irgendwann stellt die Polizei die Suche nach dem Jungen ein und Cullen zieht sich immer mehr zurück. Noch immer hofft er, dass sein Bruder schon bald wieder auftauchen wird. Je weiter die Zeit allerdings voranschreitet, umso mehr schwindet jegliche Hoffnung auf ein Happy End. Die Bewohner von Lily glauben längst nicht mehr an ein solches und wenden sich wieder ihrem Alltag zu. Schließlich geht das Leben weiter - auch ohne Gabriel. In dem kleinen Städtchen ist plötzlich viel los, seit ein Fremder behauptet, er habe den ausgestorbenen Lazarusspecht wiederentdeckt. Es bricht eine regelrechte Specht-Hysterie über Lily herein und Cullen befindet sich mittendrin. Vorbei ist es mit dem friedlichen Idyll ...

Wenn man dieses Jahr ein Buch gelesen haben muss, dann definitiv "Hier könnte das Ende der Welt sein". John Corey Whaley gelingt hier das Wunder von einem Lesevergnügen. Ab der ersten Seite nimmt die Story einen vollkommen gefangen. Die Worte des US-amerikanischen Autors gleichen einer zarten Verführung. Sie ziehen Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen in ihren Bann, denn diese bedeuten Unterhaltung, die alles andere glatt in den Schatten zu stellen vermag. Für die Literatur erscheinen Whaleys Geschichten wie ein Geschenk des Himmels. Erst einmal mit der Lektüre begonnen, wünscht man sich, dass dieser Genuss niemals ein Ende finden möge. Absolut genial und ein Zeugnis hoher Schreibkunst - genau das ist dieser Erstling aus der Feder eines brillanten Erzählers.

Zum Seufzen, zum Weinen, zum Lachen schön - John Corey Whaley schreibt seine Bücher mit mindestens genauso viel Herz und Witz wie beispielsweise Jenny Downham, Jostein Gaarder oder John Green. Sein Debütroman "Hier könnte das Ende der Welt sein" gehört wahrlich zu den schönsten Leseerlebnissen der Welt. Man kann nicht anders: In diese Geschichte muss man sich einfach verlieben!

Susann Fleischer
22.12.2014

 
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Das Buch:

John Corey Whaley: Hier könnte das Ende der Welt sein. Aus dem Englischen von Andreas Jandl

München: Carl Hanser Verlag 2014
216 S., € 15,90
ab 14 Jahren
ISBN: 978-3-446-24507-5
Erhältlich im Buchhandel vor Ort

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