Belletristik:

Sachbuch:

Magazin:

Kinder- & Jugendbücher

Ein Thriller par excellence

Seit mehr als elf Monaten, seit dem plötzlichen Tod seines Vaters, erlebt der sechzehnjährige Sascha die Welt wie durch einen Schleier. Und niemand vermag diesen zu durchdringen - außer vielleicht der Psychologe Dr. Joachim Androsch. Zu diesem geht der Junge, um sich den Kummer und Schmerz von seiner Seele zu sprechen. Doch die Therapiestunden scheinen nicht zu helfen; die beginnende Freundschaft zu einer gewissen Natalie hingegen schon. Dann bricht allerdings abermals eine Katastrophe in Saschas Leben: Wenige Tage nach ihrem Kennenlernen muss Sascha erfahren, dass Natalie sich mit Hilfe von Zyankali das Leben genommen hat. Und bei diesem einen Selbstmord soll es nicht bleiben. Natalie ist ihrer besten Freundin in den Tod gefolgt. Oder etwa nicht?!

Trotz eines Abschiedsbriefes, in dem von einem ominösen "Tristan" die Rede ist, glaubt Sascha nicht daran, dass Natalie freiwillig Gift genommen haben soll - ganz im Gegensatz zu seiner Mutter, die als Polizistin des Öfteren mit dem Bösen konfrontiert wird. Als dann allerdings ein Mädchen nach dem Sportunterricht tot zusammenbricht, wird eine Sonderkommission eingerichtet und mit einem Mal in alle Richtungen ermittelt. Abgesehen von Sascha und seiner Nachbarin Joy weiß aber niemand, dass Tristan seine Finger in diesem mörderischen Spiel hat. Die beiden machen sich auf die Suche nach einem kaltblütigen Killer und geraten schon bald in dessen Visier. Schließlich kommen sie einem Geheimnis auf die Spur, das besser im Verborgenen geblieben wäre ...

In Sachen Nervenkitzel ist "Stirb leise, mein Engel" einfach unschlagbar gut. Andreas Götz gelingt mit seinem Jugendbuchdebüt hit- wie preisverdächtige Unterhaltung, die jeden anderen Thriller ziemlich alt aussehen lässt. Aber Vorsicht bei der Lektüre: Bereits nach wenigen Buchseiten steht einem der Angstschweiß auf der Stirn und der Puls liegt außerhalb des messbaren Bereichs. Das versteht man unter Literatur, die eine Gefahr für Leib und Leben bedeutet. Kein Wunder, denn die Story geht ab wie eine Rakete und führt den Leser geradewegs in die Abgründe des menschlichen Daseins. Beinahe glaubt man, der vorliegende Roman stamme geradewegs aus der Hölle, so teuflisch gut geschrieben ist dieser. Von dem deutschen Autor wird man hoffentlich noch viel lesen dürfen.

Ein Thriller, der dem Leser eiskalte Schauer über den Rücken jagt - Andreas Götz sorgt mit "Stirb leise, mein Engel" für Spannung voller Gänsehautmomente. Bei der Lektüre kommt man regelrecht in Atemnot und man muss zwischenzeitlich mit einem Herzinfarkt kämpfen. Hier findet man nämlich Adrenalin pur. Da können selbst Erwachsene nicht lange widerstehen.

Susann Fleischer
17.03.2014

Diese Rezension bookmarken:

Social Bookmarking