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Eine Liebe über Grenzen hinaus

Seit mehr als 300 Jahren begleitet Calder verstorbene Seelen auf ihrem Weg in den Himmel und übergibt sie dort dem Captain. Gefühle blendet er in diesen Momenten aus, denn wenn er sich von ihnen beeinflussen ließe, könnte er seinen Job nicht nach besten Wissen und Gewissen erledigen. Doch dann ändert sich alles, als er das Zimmer eines kranken Jungen betritt und eine wunderschöne Frau am Bett entdeckt. Ihre Schönheit und Anmut nehmen Calder so sehr in Bann, dass er selbst im Himmel immerzu an sie denken muss. Allerdings ist jede Hoffnung, die unbekannte Schöne jemals wiederzusehen, vergebens. Schließlich ist er nicht der einzige Seelenhüter.

Es scheint fast so, als habe das Schicksal Mitleid mit Calder, denn nur kurze Zeit später betritt er abermals das Krankenzimmer jenes Jungen und begegnet dort auch ihr. Um Zufall kann es sich nicht handeln. Es muss Seelenverwandtschaft sein, die ihn an die unbekannte Schöne bindet und ihn glauben lässt, dass eine Zukunft als Paar durchaus möglich ist. Dafür muss er allerdings die uralten Gesetze der Seelenhüter brechen - ein Vorhaben mit fatalen Folgen ...

Laura Whitcombs Roman "Seelenhüter" ist ein Buch mit Überraschungen, die den Leser tiefe Einblicke in das Wesen der Liebe gewähren. Umso berührender und packender sind die prallgefüllten Seiten, die vor Lebensfreude und Gefühl nur so sprühen und zugleich ein Versprechen geben: nämlich dass man hier bestens unterhalten wird. Es scheint beinahe so, als ließe die US-amerikanische Autorin die Worte tanzen und schriebe sich damit direkt in die Herzen ihrer jungen Fans.

Fantasy muss nicht immer mit lauten Tönen und übermächtigen Emotionen daherkommen. Beinahe flüsternd und sehr sanft überzeugt der vorliegende Roman jeden Zweifler, der von Vampiren und Co. die Nase voll hat. Hier wird nämlich geniale Literatur als großes Kino verpackt. Es bleibt eigentlich nur festzuhalten: Diese Frau kann schreiben. Und das sogar richtig, richtig gut. Den neuerlichen Beweis liefert sie mit "Seelenhüter" ab.

Susann Fleischer
20.06.2011

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