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Ein Lexikon ist ein Nachschlagewerk mit Sachinformationen. Es erklärt Begriffe und ihre Spezifikationen. Darin enthaltene Bilder (zum Beispiel Porträts bekannter Personen oder Tier- und Pflanzenbilder) unterstreichen den Eintrag. Doch können Kinder meist noch nicht mit einem solchen Nachschlagewerk umgehen, da die Lexika noch zu kompakt und komplex sind für die kindliche Wahrnehmung. Es gibt allerdings auch Nachschlagewerke ganz speziell für Kinder, so wie das seit 30 Jahren bewährte "Herders großes Bilderlexikon", das nun in einer neuen Auflage seinen traditionellen Platz in den Kinderzimmern verteidigt.

Das Lexikon ist in sechs Kapitel unterteilt, in denen Kinder ab vier Jahren Gegenständen ihres Alltags begegnen. Das erste Kapitel beschäftigt sich mit dem alltäglichen Leben, mit dem Wohnhaus, der Stadt, Arbeit und Berufen, Sportarten und schließlich dem kulturellen Leben (Theater und Musik). Im darauf folgenden Kapitel werden Transportmittel wie Autos, Schiffe und Flugzeuge eingehend betrachtet.

Aber nicht nur die Gegenwart wird behandelt, ein kurzes Kapitel beschäftigt sich auch mit der Zeit vor unserer Zeit: mit den Dinosauriern und den Höhlenmenschen. Doch auch die Pflanzen- und Tierwelt kommt nicht zu kurz. Insbesondere die Tiere nehmen mit über 70 Seiten den Hauptteil dieses Bilderbuches ein. Es werden alle möglichen Arten betrachtet, wie etwa unterschiedliche Haustiere, Tiere im Wald, Tiere aus fernen Ländern, Vögel, Insekten und Fische. Doch beinhaltet dieses Kapitel nicht nur Bilder der entsprechenden Tiere, sondern auch von deren Lebensraum, Wohn- und Schlafgewohnheiten. Auf diese Weise bekommt das Kind einen umfassenden Einblick in die Lebenswelt des jeweiligen Tieres. Abgerundet wird das Buch durch einen kleinen Ausblick in die Zukunft der Menschheit, in dem die Erforschung des Weltalls eine entscheidende Rolle spielt.

Die Begriffe werden durch mehr als 1000 Bilder, gezeichnet von Robert André, erklärt. Mit zahlreichen bunten Illustrationen werden unterschiedlichste Beispiele für einen Oberbegriff gegeben. So werden beispielsweise die Hafen-Brücke von Sydney, die Londoner Tower-Bridge und die Golden-Gate-Bridge bei San Francisco nebeneinander dargestellt. Auf diese Weise erhält das Kind einen umfassenden Blick auf Bauwerke auf der ganzen Welt. Zudem erfährt der kleine Rezipient ganz nebenbei etwas über andere Kulturen, wenn beispielsweise Häuser aus einer europäischen Stadt, aus Mexiko, aus Afrika oder aus einer Großstadt Nordamerikas abgebildet werden. Das Kind hat somit die Gelegenheit, Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erkennen und wird demzufolge offen für andere Menschen und Lebensweisen. Die vielen Bilder laden zum Schauen, Entdecken, Nachdenken und Fragen ein, sodass ganz spielerisch das kindliche Wissen erweitert wird. Das Hauptaugenmerk des Lexikons liegt auf der einfachen Wissensvermittlung durch Bilder. Allerdings ist im Anschluss an den Bildteil eine Art Glossar angehängt, das alle Begriffe einfach erklärt. Dies ist nicht nur für die Kinder hilfreich, die so das "erschaute" Wissen mit Definitionen vertiefen können. Auch für die mit dem Kind lesenden Erwachsenen ist diese Definitionenübersicht nützlich, kann man doch hier sein eigenes Wissen auffrischen und eventuellen Erklärungsnöten abhelfen.

Susann Fleischer
04.05.2009

Georg Telemann (Hg.): Herders großes Bilderlexikon. Mit Illustrationen von Robert André

Freiburg: Herder Verlag 2008
240 S., € 24,00
ab 4 Jahren
ISBN: 978-3-451-70000-2

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