Kinder- & Jugendbücher

Zahlen lernen mit Pinguin , Chamäleon und Heuschrecke

Eine gute vorschulische Bildung des Nachwuchses scheint aufgrund des wachsenden Leistungsdrucks auf Schüler und der Lehrstellen- und Arbeitsplatzknappheit immer wichtiger zu werden. Warum also nicht die Sprösslinge schon ab einem Alter von drei Jahren an die Welt der Zahlen heranführen und sie spielerisch lernen lassen? Die Bilderbuchreihe "Meyers kleine Kinderbibliothek" vermittelt erstes Sachwissen für Kinder ab drei Jahren und hat auch einen Band mit dem Titel "Die Zahlen" in ihrem Programm, das aktuell 86 Bände umfasst.

Wie alle Bücher der Reihe "Meyers kleine Kinderbibliothek" ist auch der Band über die Zahlen mit 24 Pappseiten in Spiralbindung ausgestattet. Zwischen den Pappseiten gibt es bunt bedruckte Folienseiten, die beim Umblättern Veränderungen veranschaulichen oder Neues zu Tag fördern. Zunächst werden die Zahlen 0 bis 9 auf jeweils einer Doppelseite und gegebenenfalls einer bunten Folie dargestellt. Gleich zu Beginn kommt die Null vielleicht etwas zu philosophisch für ein dreijähriges Kind daher: "Null ist nicht nichts. Die Null ist eine Zahl." Die Eins wird dargestellt durch einen Pinguin, die Zwei durch zwei Chamäleons und die Drei sind drei Mäuse mit drei Käsestückchen. Um den Lerneffekt für das Kind zu erhöhen, sind die Tiere immer so angeordnet, dass ihre Form schon ungefähr die jeweilige Zahl erahnen lässt.

Weiter geht es mit vier Heuschrecken, die vier Ameisen fressen wollen, oder fünf Raupen, die sich beim Umblättern der Folie in fünf Schmetterlinge verwandeln. Die sechs Maki-Halbaffen bilden mit ihren langen schwarz-weiß geringelten Schwänzen die perfekte Sechs. Auf der nächsten Seite lassen sich sieben Koalabären sieben Eukalyptusblätter schmecken, bevor acht Gänse, acht Eier legen und daraus acht Küken schlüpfen. Zu guter Letzt möchte ein einsamer Goldfisch zu seinen acht Goldfischfreunden in das Glas, damit sie zusammen neun sind.

Auf der letzten Doppelseite des Buches hat das Kind dann noch die Möglichkeit, auch die Zahlen 10 bis 21 zu lernen – leider aber mit so "Gegenständen" wie Zähnen, Honigwaben, Kaulquappen oder Seepocken. Wachteleier und Marienkäfereier stammen nicht unbedingt aus dem Erfahrungsbereich eines Dreijährigen, so dass der Lerneffekt möglicherweise behindert wird. Auch dass die Wahl der Autoren auf sechs Maki-Halbaffen fiel – welcher Erwachsene weiß auf Anhieb, wie Maki-Halbaffen aussehen? – ist nicht ganz verständlich, da Kinder in diesem Alter keinen Unterschied zwischen verschiedenen Affenrassen machen.

Eine großartige Idee sind die bunten Folien zwischen den Doppelseiten, jedoch sollten diese zur Motivation und zum Spaß der Kinder zwischen allen Seiten und bei jeder Zahl erscheinen und nicht nur bei der Hälfte. Rein von der Handhabung des Buches fällt auf, dass sich die ansonsten sehr praktische Spiralheftung nicht optimal umblättern lässt und dabei auch noch unangenehm quietscht.

Wenn man beabsichtigt, seinen Kindern schon vor der Einschulung den Umgang mit Zahlen beizubringen, eignet sich dieses Buch erst ab einem Alter von vier bis fünf Jahren. Kindern in diesem Alter werden die guten Ideen und Darstellungen, die ins Detail gehen, eher gerecht als jüngeren Kindern.

Sabine Mahnel
28.07.2008

 
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Das Buch:

Claude Delafosse/Donald Grant: Die Zahlen. Die kleine Kinderbibliothek

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Mannheim: Meyers Lexikonverlag 2008, 2. überarbeitete Auflage
24 S., € 7,95
ab 3 Jahren
ISBN: 978-3-411-08702-0

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