Gedichtbände

Ein Farbenspiel der Worte

Antje Arnoldt ist die Gewinnerin des Gedichtwettbewerbs der Brentano-Gesellschaft Frankfurt des Jahres 2014. Ihr Gedichtband "Risse in der Rinde", benannt nach dem Gewinnertext, vereint nun stilistisch vielfältige Texte vor allem gefühlvoller Naturdichtung. Oft ist es die Einstimmung auf Detailbeobachtungen - etwa einer Blüte oder eines Wasserstroms - die den Charme von Arnoldts Dichtung ausmachen. Die Verse eröffnen verschiedene Perspektiven auf die beschriebenen Gegenstände: Manchmal betrachtet ein menschliches lyrisches Ich das Naturbild, dann wieder ist der personifizierte und beseelte Gegenstand selbst in der Beobachterrolle.

Doch auch an Gesellschaftskritik spart Arnoldt in ihren Gedichten nicht, tritt stattdessen dafür ein, sich nicht in Hektik und Konsumrausch zu verlieren, sondern zu Gelassenheit, Gefühl und Selbstbestimmung zurückzufinden.

Eine nachdenkliche, oft selbstreflektive Grundstimmung durchzieht das Buch von der ersten bis zur letzten Seite. Die Wortwahl ist schlicht, aber darum nicht weniger wirkungsvoll. Es ist spürbar, dass die Autorin direkt aus ihrer Lebenswirklichkeit heraus schreibt und den Leser an ihren Gedanken teilhaben lassen will.

Egal, welche Gedichtmotive einem persönlich die liebsten sind, in "Risse in der Rinde" werden viele der zumeist beliebtesten aufgegriffen: Jahreszeiten, Naturmotive, Nacht und Träume, Stadtleben, Liebes- und Lebensgefühle. Wer moderner Dichtung aufgeschlossen gegenübersteht, findet hier sicher etwas, das ihm gefällt.

Linda Braner
18.05.2015

 
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Das Buch:

Antje Arnoldt: Risse in der Rinde

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Frankfurt am Main: August von Goethe Literaturverlag 2015 129 S., € 12,80 ISBN: 978-3-8372-1657-8

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