Erzählbände & Kurzprosa
Wussten Sie schon?
Der Autor Horst Michael Hanika, bekannt durch sein Buch "Das Chaos-Syndrom, warum die Dinge nicht funktionieren, wie sie sollen", widmet sich in seinem neuem Werk ausführlich und mit hoher Intensität dem Begriff der Dummheit. Dabei schöpft er aus einer Fülle von Publikationen, geht in seinen Beispielen einerseits mit Episoden und historischen Fakten weit zurück und ist andererseits hochaktuell.
Er fügt seinen 28 Geschichten, die er mit den Torheiten des Alltags beginnt, Beispiele bei, in denen Kurioses, Verblüffendes und Unglaubliches erfasst sind. Er spricht damit einen breiten Leserkreis an. Auch an Fußballfreunde ist gedacht. Wer weiß zum Beispiel schon, wann und wo das erste Fußballspiel zweier Damenmannschaften in Deutschland war?
Manches mag nebensächlich klingen, ist aber trotzdem amüsant und entbietet teilweise einer bestimmten Komik nicht. Und so folgt man dem Autor gerne, der meint, Dummheit kann Spaß machen, denn er begegnet ihr manchmal auch spöttisch und bissig. Den Begriff von allen Seiten in dieser ungeahnten Vielfalt zu beleuchten und dabei den Faden nicht zu verlieren, ist eine besondere Gabe Hanikas.
Er schöpft aus einem umfangreichen Quellenschatz (575 Angaben!), stellt Meinungen und Ansichten gegenüber und bewahrt dabei tolerantes Herangehen. Oft sind die Betrachtungen wie ein lehrreicher Streifzug durch die Geschichte, wobei auch bekannte Persönlichkeiten wie Politiker und Schauspieler ins Visier des unermüdlich Gegenüberstellenden geraten.
Hanika widmet sich den Bürgern und ehrbaren Leuten ebenso wie den Majestäten und kleinen Leuten, den Prälaten und Göttern und den Vertretern des so genannten blauen Blutes, wendet sich den Wissenschaftlern und ihrer Arroganz zu und dem Intelligenztest, nähert sich dann einem weiteren Thema, indem er sich mit den Ausländern beschäftigt, um sich dann die Frauen vorzunehmen.
Als er sich gegen Ende der Geschichten mit der Ideologie und dem Glauben auseinandersetzt, stellt er fest, dass Ideologie vorsätzliche, organisierte Ignoranz und Intoleranz und ein Hausmachermittel für eine bessere Welt ist und man die göttliche Offenbarung nicht revidiert. Letztlich erkennt er: "Intoleranz ist dumm, sie ist die Stärke der Dummen."
Horst Michael Hanika unterstreicht in seinem mittlerweile sechsten Buch "Preis der Dummheit", dass die Dummheit ein erfrischendes Lebenselixier sein kann, aber einen hohen Preis hat. Dem kann man bedingungslos zustimmen.
Dr. Helga Miesch
25.11.2013