Erzählbände & Kurzprosa

Irgendwo im Himmel

Eines Abends begegnet eine Spaziergängerin am Strand einem kleinen Jungen, der sie um Hilfe bittet. Er habe seine Glaskugel verloren, ob sie sie gesehen habe? Die Frau wundert sich über das Kind, das spät am Abend alleine unterwegs ist. Die Kugel jedoch hat sie zufälliger Weise während ihres Spazierganges im Vorbeigehen bemerkt, ohne ihr jedoch großartig Beachtung zu schenken. Die Kugel besitze, so versichert das kleine Wesen, genug Energie, um ihn zu seinem Stern zurückzubringen. Denn er stamme aus einer parallel existierenden Welt. Die Verwunderung seiner neuen Bekannten ist entsprechend groß und sie versucht, aus dieser nicht einfach zu durchschauenden Angelegenheit schlau zu werden.

Da der Kleine offensichtlich keinen Namen hat, nennt ihn die Frau "Sternlein". Sie erfährt, dass Sternlein seinen Drachen Eiso sucht. Nachdem sich die zufällig Aufeinandergetroffenen über die Gegebenheiten ihrer unterschiedlichen Welten ausgetauscht haben, erfährt die verwunderte Frau, wie Sternlein an den Strand gekommen ist und wie er den Weg zurück finden kann. Die anfängliche Skeptikerin beginnt, an die Parallelwelt des Jungen zu glauben und es gelingt ihr schließlich, dem kleinen Wesen zu helfen.

Die Welt des Jungen besitzt eigene Regeln und eine eigene Sprache. Es ist eine Welt voller Hexen, Feen und Fabelwesen, in der der Hexenmeister Glonios der Böse ist. "Glonios hatte zuvor zu den anerkanntesten Feenmeistern gehört. Er hatte einst für die noch junge Zauberin Alnija Liebe empfunden. Aber nachdem er ihr Herz gebrochen hatte, war er von der Feenwelt verjagt worden. So waren seine Habgier und sein Machthunger stetig gewachsen, und er verbannte Jahre später die Zauberin Alnija in die Menschenwelt." Glonios hat es nun auf Sternleins Glaskugel abgesehen, um sie für seine niederen Zwecke zu missbrauchen. 

Als sich Sternlein schließlich auf den Weg zurück in seine Heimat begibt, ist er nicht allein. "Drei Feensklaven lernte Sternlein kennen. Dolg, ein goldhautiger Feenmeister; Ebzonra, eine bronzehaarige Feenschülerin, und Reblis, einen sehr begabte jungen Kampfzauberer. Er unterscheidet sich unter all den Waldfeen durch seine silbernen Hände, die alle galaktischen Zeichen beeinflussen können. [...] Nun mussten sie einen Weg finden, um Glonios’ Finsternis zu entkommen ..."

Die Autorin Antoinette Opitz erfindet eine vollkommen neue Fantasy-Welt. Sie beschreibt die Fabelwesen mit ihren Fähigkeiten und Äußerem sehr detailreich und äußerst anschaulich. Zur zusätzlichen bildlichen Darstellung findet sich oft eine Schwarz-Weiß-Zeichnung auf den Doppelseiten. Die Geschichte ist raffiniert durchdacht und es gelingt Opitz, die Lebensgeschichten der Protagonisten am Ende miteinander zu verbinden.

Jennifer Mettenborg
08.04.2013

 

Lesung im Deutschen Literaturfernsehen:

http://www.autoren-tv.de/vorschaltseiten/opitz_intro.html

 
Diese Rezension bookmarken:

Das Buch:

Antoinette Opitz: Die Drachenkugel - Sternleins magische Welt

CMS_IMGTITLE[1]

Frankfurt am Main: August von Goethe Literaturverlag 2012
118 S., € 14,80
ISBN: 978-3-8372-1114-6

Diesen Titel

Logo von Amazon.de: Diesen Titel können Sie über diesen Link bei Amazon bestellen.