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Erzählbände & Kurzprosa

Die Sinne angesprochen

Das Haus war immer warm und von guten D?ften erf?llt. Es gab immer besonders k?stliches Essen, und die Gro?eltern hatten viel Zeit f?r Spiele. Die t?glichen Erz?hlungen an den Abenden, wenn die Kinder in ihren Betten lagen, erf?llten sogar noch deren Tr?ume ...

M?chte man sich da nicht am liebsten mitten hinein beamen? Teil haben an der Behaglichkeit der Szene aus der Titelerz?hlung Das verzauberte Bild ? M?rchen, Fabeln und Erz?hlungen sind Otto Steiners Thema, und er schafft es, in seinen Texten zugleich auch die passende Erz?hlsituation mitzuliefern.

Am Rande einer gro?en, betriebsamen Stadt, in einem einfachen, aber sehr ger?umigen Hause, sa? ein Mann mit seinen Kindern vor einem prasselnden Kaminfeuer. Mutter Regina brachte eben duftenden Tee und allerlei Geb?ck, um sich dann neben ihren Mann in den Sessel zu setzen. Drau?en st?rmte es, und der Schnee lag meterhoch um das Haus. Dunkel reckten sich kahle B?ume aus dem Schnee hervor und griffen mit ihren ungez?hlten ?sten in den Abendhimmel. Dieser prangte noch mit dem sch?nsten Abendrote zwischen zwei Bergen hervor, um dann der Winternacht das Land zu ?berlassen. "Erz?hle doch bitte noch einmal die Geschichte von der H?hle des B?ren, Vater!"...

Offensichtlich wei? der Autor sehr genau um die Bedeutung einer anheimelnden Erz?hlsituation, kennt die Auswirkung des Gef?hls von Geborgensein auf die Verfassung eines (nicht unbedingt nur) kindlichen Gem?tes. Hier ist ein wunderbarer Boden bereitet, alle Sinne ge?ffnet, um Geschichten zu erz?hlen und aufzunehmen.

Und die Geschichten liefert er dann ja auch: Da treten Gute und B?se auf, und wie sich das f?r richtige M?rchen und Fabeln geh?rt Zwerge, Zauberer und sprechende Tiere. Es passiert viel, Abenteuer und Spannung kommen nicht zu kurz. Mit scheinbar nie versiegendem Einfallsreichtum und heller Fantasie webt Steiner den Stoff seiner Erz?hlungen, kreiert immer neue phantastische Situationen, die je nach Verlauf mitzittern, mitleiden oder mitjubeln lassen.

Dies alles erz?hlt er in einer der M?rchensprache sehr angen?herten Diktion, bedient sich einer verst?ndlichen und ?beraus bilderreichen Sprache, die den Leser - ob gro? oder klein - unweigerlich hineinnimmt in die sagenhafte, geheimnisvolle und abenteuerliche Welt seiner Prosa.

Der Autor, auch Maler zugleich, hat seine Texte mit sehr h?bschen, z.T. humorigen Zeichnungen illustriert. Insbesondere seine j?ngeren Leser werden ihm dies danken, versteht er es doch exzellent, seinen Worten mit dem Stift zus?tzliche Geltung zu verleihen.

abe
02.09.2002

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