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Das beste Stück des Mannes im Porträt

Florence Ehnuel ist natürlich ein Pseudonym. Andernfalls wäre es für die Professorin für Philosophie aus Bordeaux, die sich hinter dem klingenden Namen verbirgt, wohl auch zu heikel gewesen, so offen über das beste Stück des Mannes zu schreiben. Ehnuel, eine Frau in den besten Jahren, hat nach einer langen und kinderreichen Ehe nun ihre Sexualität ganz neu entdeckt. Und so nimmt sie alle interessierten Leser - ob Frau oder Mann - mit auf ihre Entdeckungsreise. Das Ziel: "Das schöne Geschlecht der Männer".

Beginnend mit den frühkindlichen Erinnerungen an das bestimmte Etwas, das die Jungen so deutlich von den Mädchen unterscheidet, macht die Autorin schnell klar: Die meisten der Frauen haben ein eher gespaltenes, fast ängstliches Verhältnis zu dem Geschlecht des Mannes. Ist es doch etwas, was sich schon fast provokant in den Vordergrund drängt und wovor die Mütter die Töchter allzeit zu warnen pflegen.

Doch mit der Reife der Frau wächst auch die Neugierde am anderen Geschlecht, die sich auf ein gesundes Selbstbewusstsein gründet. Und so machte es sich Florence Ehnuel zu eigen, den Mann ihrer Begierde erst einmal genau anzusehen. In klaren und respektvollen Worten, die es vermögen, beim Leser eine eigentümliche Atmosphäre der Erotik zu erzeugen, beschreibt sie die Schönheit des männlichen Geschlechts. Tatsächlich scheint es Ehnuels Absicht zu sein, ihren Leserinnen die Scheu vor dem männlichen Gegenüber zu nehmen. Vor allem will sie dort das Licht anknipsen, wo es leider bei so vielen ausgeht, sobald es intim wird. Hinsehen, Erforschen und Genießen ist die Botschaft der Philosophin.

Und so ist Florence Ehnuels Buch tatsächlich eine Liebeserklärung an den Mann - wie es im Untertitel auch heißt - die gleichzeitig die Weiblichkeit in ihrer Stärke und Sinnlichkeit feiert. "Das schöne Geschlecht der Männer" ist ein gelungenes und inspirierendes Buch für all diejenigen, die bereit sind, Sexualität neu zu interpretieren.

Maria Merten
16.11.2009

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